Der Tiroler ÖVP-Nationalrat und Landwirt (40 Schafe) macht mobil gegen das gefährliche Raubtier Wolf.
iStock, Sabine Hertel/Montage "Heute"
Der Tiroler ÖVP-Nationalratsabgeordnete Franz Hörl hat in der "Causa Wolf" nun eine Anzeige der Organisation Tierschutz Austria bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck am Hals. Grund ist seine Forderung nach einem straffreien Notwehrrecht (sprich Abschuss) gegen Problemwölfe – "Heute" berichtete ausführlich.
Antrag auf Auslieferung
Es erging ein Antrag auf Auslieferung Hörls an den Präsidenten des Nationalrats. Solange über den Antrag nicht entschieden worden sei, gebe es kein offizielles Ermittlungsverfahren, betonte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, Florian Oberhofer, gegenüber der APA am Dienstag.
Die gegen Hörl im Raum stehenden Vorwürfe lauteten auf "Vergehen der versuchten Bestimmung zur vorsätzlichen Schädigung des Tier- oder Pflanzenbestandes" sowie "Aufforderung zu einer mit Strafe bedrohten Handlung bzw. Gutheißen derselben."
Der Zillertaler ÖVP-Tourismussprecher, Hotelier und Landwirt, der derzeit mittels Vorzugsstimmenkampagne um den Wiedereinzug in den Nationalrat kämpft, denkt indes nicht daran, irgendetwas zurückzunehmen. Er fordert weiter entschlossen, dass der Abschuss von Wölfen im Notfall straffrei sein muss. Derzeit ist Jagd auf Wölfe in Österreich verboten, da es sich um eine geschützte Tierart handelt. Um einen sogenannten Schadwolf zu erlegen, braucht es jeweils einen speziellen Abschussbescheid.
"Lasse mir Mund nicht verbieten"
"Ich werde weiterhin für die Sorgen der Bäuerinnen und Bauern kämpfen und lasse mir diesbezüglich den Mund nicht verbieten", poltert Hörl auch nach der Anzeige und mitten auf seiner Wahlkampftour: „Es ist an der Zeit, den Wolf als das zu erkennen, was er ist – ein gefährliches Raubtier. Wenn Wölfe in unsere Lebensräume vordringen, gefährden sie nicht nur die Sicherheit von Mensch und Tier, sondern auch die Existenz unserer Landwirte."
„Lade herzlich zu Gespräch mit Bauernfamilie ein, die den Verlust von gerissenen Schafen erlebt hat“
Franz HörlTiroler ÖVP-Nationalrat
Deshalb müsse Notwehr gegen Wölfe straffrei sein. "Und wenn Bürokraten und Sesselhocker diese Forderung nicht nachvollziehen können, lade ich sie herzlich zu einem Gespräch mit einer Bauernfamilie ein, die den Verlust von gerissenen Schafen erlebt hat", so der ÖVP-Politiker, der selbst 40 Schafe hat: "Diese Tiere haben für die Bäuerinnen und Bauern nicht nur wirtschaftlichen Wert – sie haben Namen und sind Teil der Familie, genau wie Haustiere in der Stadt."
Bei den "Wolf-Freunden" ortet Hörl ein "falsches Verständnis von Tierschutz". Denn in Österreich würden jährlich tausende Nutztiere von Wölfen und Bären gerissen, und ebenso viele Tiere verletzt oder vermisst. "Hier hört der Spaß auf. Die Notwehr gegen den Wolf muss straffrei werden – und dazu stehe ich mehr denn je", lässt der Tiroler keinen Zweifel an seiner Haltung.
Jetzt geht EU Wölfen ans Fell
Schützenhilfe kommt indes von der EU, die den Status des Wolfs als bedrohte Art von "streng geschützt" auf "geschützt" herunterstufe und den Abschuss der Tiere erleichtern will. Am Mittwoch haben 20 von 27 Staaten dafür gestimmt, am Donnerstag soll die Causa im Rat der Umweltminister bestätigt werden.
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) hatte bereits vor zwei Jahren als erster EU-Minister auf eine Änderung des Schutzstatus' des Wolfs gedrängt. Mit der jetzigen Abstimmung sieht Totschnig einen "Meilenstein" erreicht.
"Fakt ist, der Wolf ist in Europa nicht mehr vom Aussterben bedroht und vermehrt sich mittlerweile pro Jahr um bis zu 30 Prozent. Das Problem mit dem Wolf geht weit über Risse von Tieren hinaus, denn der Wolf verliert zunehmend die Scheu vor dem Menschen. Wir dürfen als politisch Verantwortliche nicht zulassen, dass es zu Wolfs-Angriffen kommt", erklärt der Minister.
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