8.440 Sonderverträge

Lehrermangel nimmt zu – NEOS fordern Rekrutierungspaket

Eine parlamentarische Anfrage an den ÖVP-Bildungsminister Polaschek zeigt nun, wie fortgeschritten der Lehrermangel tatsächlich ist.

Lukas Leitner
Lehrermangel nimmt zu – NEOS fordern Rekrutierungspaket
Eine aktuelle parlamentarische Anfrage der NEOS ans Bildungsminister Polaschek (ÖVP) zeigt, wie fortgeschritten der Lehrermangel in Österreich ist. (Symbolbild)
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

In nur etwas mehr als einer Woche heißt es für die Kinder und Jugendliche im Osten des Landes "zurück in die Schule". Während sich die Schüler nach einem heißen, aber erholsamen Sommer wieder hinter die Bank drücken, fehlt es in den österreichischen Bildungsstätten vor allem an einer Sache – Lehrer.

Für die NEOS habe Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) den Personalmangel an Österreichs Schulen jedenfalls nicht im Griff. NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre legt als Beweis die Ergebnisse einer aktuellen parlamentarischen Anfrage an den Ressortchef vor.

8.440 Sonderverträge an Schulen

"Polascheks Erzählung, dass er alles im Griff hat, ist völlig unglaubwürdig", polterte Künsberg Sarre auf orf.at. Immerhin habe es im Schuljahr 2023/34 an den Pflichtschulen mehr Personen mit Sondervertrag gegeben als im Schuljahr davor. Die Regierung wollte diese Zahl eigentlich reduzieren – mittels Quereinsteigerprogrammen.

Dennoch gab es an den Pflichtschulen gleich 8.440 Sonderverträge, die meisten in Wien (3.194). Dazu kommen noch jene von den allgemein bildenden höheren Schulen (AHS) und den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS). Dort waren im vergangenen Schuljahr 2.781 Lehrpersonen mit Sonderverträgen beschäftigt.

1.200 Euro mehr für Lehrer

Für die NEOS zeige sich klar, dass es jetzt ein umfangreiches Rekrutierungspaket gegen den Lehrkräftemangel brauche. Dabei fordern sie einen Vollzeitbonus für alle Berufssparten, mit dem Lehrkräfte rund 1.200 Euro pro Jahr zusätzlich verdienen würden. Dadurch wolle man die Lehrer, welche sich aktuell in der Teilzeit befinden, zum Aufstocken ihrer Arbeitsstunden bewegen.

Zudem soll auch der Umstieg in den Lehrberuf attraktiver gestaltet werden. Dabei wolle man bei Quereinsteigern Berufserfahrung aus dem öffentlichen Bereich und der Privatwirtschaft gleichberechtigt anrechnen.

Der dritte Teil des Pakets sieht außerdem einen umfassenden Bürokratieabbau vor, sowie auch mehr Sekretariatskräfte und psychosoziales Unterstützungspersonal, damit das Lehrpersonal mehr Zeit für die Arbeit mit den Kindern bekommt.

ÖVP ortet PR-Paket

Die ÖVP ortet hingegen ein "PR-Paket", wie es Wiener Spitzenkandidatin und Nationalratsabgeordnete Romana Deckenbacher in einer Aussendung formulierte. Das angekündigte NEOS-"Entlastungspaket" würde nämlich "seinen Namen nicht verdienen".

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die NEOS fordern ein umfangreiches Rekrutierungspaket, um dem Lehrermangel in Österreich entgegenzuwirken
    • Laut einer parlamentarischen Anfrage fehlt es vor allem an Lehrern an den österreichischen Bildungsstätten, und die NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre kritisiert Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) dafür, dass er den Personalmangel nicht im Griff hat
    • Die NEOS schlagen Maßnahmen wie einen Vollzeitbonus, attraktivere Bedingungen für Quereinsteiger und einen Bürokratieabbau vor, um den Lehrerberuf attraktiver zu gestalten
    • Die ÖVP hingegen bezeichnet die Forderungen der NEOS als "PR-Paket"
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