Schutzstatus fällt Donnerstag

EU geht Wölfen ans Fell: Abschuss wird erleichtert

Die EU-Staaten haben sich am Mittwoch für die Herabsenkung des Schutzstatus von Wölfen ausgesprochen. Die finale Entscheidung fällt schon morgen.

Newsdesk Heute
EU geht Wölfen ans Fell: Abschuss wird erleichtert
Mit der Herabsenkung des Schutzstatus will die EU den Abschuss von Wölfen erleichtern. (Symbolfoto)
Getty Images/iStockphoto

Im Umgang mit Wölfen macht die EU eine spektakuläre Rolle rückwärts und will nun den Abschuss der Tiere erleichtern. Am Mittwochmittag stimmten die ständigen Vertreter (Botschafter) der 27 EU-Staaten in Brüssel über den Antrag ab, den Schutzstatus des Wolfes abzusenken.

Das Ergebnis: Mit qualifizierter Mehrheit haben sich 20 von 27 Ländern für die Herabsenkung des Schutzstatus ausgesprochen. Zwar ist die Abstimmung noch nicht bindend. Doch eine Bestätigung im Rat der Umweltminister gilt als sicher. Dieser tagt schon am Donnerstag.

EU geht Problemwölfen ans Fall

Bereits vor einem Jahr hatte die Kommission vorgeschlagen, den Status des Wolfes in der Berner Konvention von "streng geschützt" in "geschützt" herabzustufen. Das EU-Parlament machte mit, doch für eine Mehrheit im Rat reichte es bislang nicht. Wird der Entschluss der EU-Staaten morgen auf Ministerebene bestätigt, kann die EU einen Abänderungsantrag für die Berner Konvention einbringen, in der der Schutzstatus der Tiere geregelt ist. Das bedeutet, dass die EU jetzt den Problemwölfen ans Fell geht.

EU-Chefin Ursula von der Leyen mit ihrem Lieblingspony Dolly, das von einem Wolf gerissen wurde.
EU-Chefin Ursula von der Leyen mit ihrem Lieblingspony Dolly, das von einem Wolf gerissen wurde.
Foto: ursulavonderleyen/Instagram

Bisherige Versuche, den Schutzstatus für Wölfe durch regionale Abschussgenehmigungen zu umgehen, wurden vom Europäischen Gerichtshof mit Verweis auf die Berner Konvention gekippt. Doch die kann jetzt geändert werden. Sofern der EU-Antrag rechtzeitig eingeht, wäre dies schon im Dezember 2024 der Fall.

Damit setzt sich EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (65, CDU) durch, die den Schutz der Wölfe nicht grundsätzlich infrage stellt. Aber: "Wenn in bestimmten Regionen die Art nicht mehr gefährdet ist, müssen wir auch anders mit dem Wolf umgehen und ihn zum Beispiel bejagen", erklärte sie bereits 2023.

Die Zahl der Wolfssichtungen in den letzten 1,5  Jahren in Österreich.
Die Zahl der Wolfssichtungen in den letzten 1,5  Jahren in Österreich.
Grafik: APA Picturedesk

"Die EU-Mitgliedsstaaten haben nun nach unserem jahrelangen Einsatz mehrheitlich für die Senkung des Schutzstatus des Wolfes gestimmt. Damit ist der Weg für eine leichtere Regulierung des Großraubtieres Wolf geebnet", so Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) in einer Aussendung.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Die EU-Staaten haben sich mehrheitlich für die Herabsenkung des Schutzstatus von Wölfen ausgesprochen, was den Abschuss der Tiere erleichtern soll
    • Eine endgültige Entscheidung wird morgen im Rat der Umweltminister erwartet, wobei eine Bestätigung als sicher gilt
    red
    Akt.