Angst vor dem Rechtsruck

Die Menschen fühlen: So kann es nicht mehr weitergehen

Österreich braucht eine Regierung, die fähig ist, Probleme zu lösen – Integration, Sicherheit, eine Sanierung des Bildungs- und Gesundheitssystems.

Eva Dichand
Ein Kommentar von <em>"Heute"</em>-Herausgeberin Eva Dichand
Ein Kommentar von "Heute"-Herausgeberin Eva Dichand
Helmut Graf

Sieht man sich die Wahlergebnisse in Deutschland an, wird einem schon ein bisschen mulmig. Blickt man dann auf die Reaktionen mancher, greift man sich auf den Kopf. Ich glaube nicht, dass man das Problem eines auch bei uns bevorstehenden Rechtsrucks damit begründen kann, alle als Ausländerhasser oder gar Nazis zu verdammen.

Die Menschen haben teils Angst oder bemerken, wie vieles einfach nicht mehr funktioniert. Lehrer fühlen sich alleine gelassen mit zu vielen Kindern ohne Deutschkenntnisse; Pflegerinnen und Pfleger mit zu viel Arbeit – Überlastung ist die Folge. Besitzer von Gastronomietrieben, Friseurläden, Blumengeschäften oder Installateurbetrieben können kaum mehr normal geöffnet halten, weil sie kein Personal finden. Sie empfinden geplante Experimente wie eine 32-Stunden-Woche bei gleicher Lohnfortzahlung als existenzbedrohend.

Die Menschen fühlen: So kann es nicht weitergehen

Menschen, die jahrzehntelang gearbeitet und zum allgemeinen Wohlstand beigetragen haben, haben einfach kein Verständnis für Flüchtlingsfamilien, die ein Mehrfaches ihrer Pension bekommen. Die Menschen fühlen, dass es so nicht mehr weitergehen kann.

Eine Wohlfühlgesellschaft, in der der Staat alles übernehmen, garantieren und zahlen soll, kommt ihnen nicht sehr realistisch vor. Und sie wissen, dass sie selbst dieser Staat sind. Sie haben lange zugesehen – beim Gendern, bei LGBT, bei der Umsetzung von Minderheitenrechten.

Sie haben auch nichts dagegen. Auch nicht, dass man Menschen in Not helfen muss. Aber sie haben Angst, dass es noch schlimmer wird. Und daher wählen sie so. Aber eigentlich wollen sie eine Regierung, die fähig ist, diese Probleme zu bewältigen.

Nehammer im ORF-Sommergespräch: Die wichtigsten Ansagen

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    Bundeskanzler Karl Nehammer im ORF-Sommergespräch mit Martin Thür am Traunsee. Das sind seine wichtigsten Ansagen daraus &gt;&gt;
    Bundeskanzler Karl Nehammer im ORF-Sommergespräch mit Martin Thür am Traunsee. Das sind seine wichtigsten Ansagen daraus >>
    ORF/Roman Zach-Kiesling

    Bei der Wahl geht es um Glaubwürdigkeit

    Hierzu zählen allen voran die bisher nicht sehr gut gelungene Integration von Asylanten in den Arbeitsprozess und in unsere Gesellschaft; eine Sanierung des Bildungs- und Gesundheitssystems, für das sie alle bezahlen und Politiker, die für ihre Sicherheit sorgen.

    Nehammer? Wahrscheinlich stärkste Waffe gegen Kickl

    Es wird der bei den kommenden Wahlen am Besten abschneiden, der das am glaubwürdigsten vermitteln kann. Und das müssen nicht unbedingt die Rechten sein. Übrigens habe ich den Text bis hierher vor (!) dem ORF-Sommergespräch mit Karl Nehammer geschrieben. Wahrscheinlich ist er die stärkste Waffe gegen Kickl – auch, wenn er für einige die Wahl des geringsten Übels darstellt.

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