23 tote Schafe
Aktion scharf – wieder Wolf zum Abschuss freigegeben
Das Tier soll in Rauris (Pinzgau) mindestens 23 Schafe gerissen haben. Nun hat das Land Salzburg eine Abschussverordnung für den Wolf veranlasst.
Nach den jüngsten Schafsrissen mit 23 toten und zwölf vermissten Tieren – "Heute" hat berichtet – tritt ab Donnerstag, 0 Uhr, die sogenannte "Schadwolf-Maßnahmenverordnung" in Kraft. Diese gilt für vier Wochen und einen Umkreis von zehn Kilometern von Rauris (Pinzgau). Bei jedem neuen Vorfall startet die Frist erneut.
"Das ist eine Sofortmaßnahme zum Schutz der Nutztiere und um weitere Risse zu verhindern. Nur die Entnahme von Problemwölfen kann die Bauern in den Almgebieten rasch entlasten", erklärt die für Jagd und Naturschutz zuständige Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ). Der nun zum Abschuss freigegebene Wolf wäre der zweite, der in Salzburg offiziell erlegt werden würde.
So verhältst du dich richtig, wenn dir ein Wolf begegnet
Mache dich groß und sei laut! Dadurch wird Dominanz gezeigt und der Wolf eingeschüchtert. Außerdem sollte man dem Wolf immer in die Augen schauen.
Mit Gegenständen werfen! Stöcke, Steine oder andere Dinge in Griffweite können nach dem Tier geworfen werden, um ihn zu verschrecken. Wichtig ist es aber, kein Essen nach dem Wolf zu werfen. Dadurch würde dem Wolf nämlich vermittelt, dass er vom Menschen nichts zu befürchten hat.
Klettern! Anders als Bären können Wölfe selbst nicht klettern. Ein Baum oder Hochstand in der Nähe ist deshalb eine gute Möglichkeit, um in Sicherheit zu warten, bis der Wolf sich von selbst wieder verzieht oder Hilfe eintrifft.
Nicht weglaufen! Besser ist es, unter Blickkontakt langsam rückwärtszugehen. Weglaufen weckt das Interesse beim Wolf oder kann dieses sogar noch verstärken.
Erst im April haben die Regierungsparteien ÖVP und FPÖ im Salzburger Landtag – gemeinsam mit den Stimmen der SPÖ – eine Novelle des Jagdgesetzes beschlossen und die Tötung von Wölfen im Bundesland deutlich erleichtert.
Wölfe bleiben ein umstrittenes Thema. Während Tier- und Naturschutzorganisationen für ein konfliktarmes Zusammenleben plädieren, sind Bauern und Jäger oft für die Beseitigung der sogenannten "Problemwölfe".