Koalition ohne Kickl?

Foto zeigt Kogler und Neos-Chefin bei geheimem Gespräch

Keine der anderen Parteien will mit Kickl, aber wollen sie überhaupt miteinander? Auch die Spitzen der Grünen und Neos trafen sich nun im Geheimen.

Roman Palman
Foto zeigt Kogler und Neos-Chefin bei geheimem Gespräch
Beate Meinl-Reisinger (Neos) und Werner Kogler (Grüne) bei ihrem Geheimgespräch über künftige Zusammenarbeit im Nationalrat
Facebook / Werner Kogler / Die Grünen

Neos und Grüne sind nach der Wahl vom 29. September mit 18 und 16 Mandataren die beiden kleinsten Fraktionen im neu konstituierenden Nationalrat. Im laufenden Koalitionspoker zwischen FPÖ, ÖVP und SPÖ könnten sie aber noch eine bedeutende Rolle einnehmen.

Herbert Kickl bräuchte, um seinen Wunsch der Kanzlerschaft zu erfüllen, entweder die Volkspartei oder die Sozialdemokratie an seiner Seite. Sowohl Noch-Amtsinhaber Karl Nehammer ("Kein Steigbügelhalter") als auch Andreas Babler ("Wird es mit uns nicht geben") erteilten dem Oberblauen aber nach ihren Geheimtreffen mit ihm öffentlich knallharte Abfuhren. Der Tenor: Mit Kickl persönlich bzw. der FPÖ sei kein demokratischer Staat zu machen.

NEOS oder Grüne in neuer Regierung?

Deshalb wurde parallel dazu eifrig an Plan B – eine Regierung ohne Blau – gearbeitet. Babler und Nehammer trafen sich ebenfalls diese Woche, um eine mögliche türkis-rote Koalition auszuloten. Zusammen hätte man aber nur die geringstmögliche Mehrheit, weshalb wohl noch ein dritter Partner mit ins bunte Boot geholt werden dürfte.

Somit sind Pink und Grün weiterhin im Spiel: Babler traf sich deshalb auch mit Werner Kogler und Neos-Parteichefin Beate Meinl-Reisinger, um sich "über die zukünftige Zusammenarbeit" auszutauschen – ob auf Regierungsebene oder nur im Nationalrat, blieb offen. Nehammer soll ebenfalls einen Termin mit ihr gehabt haben.

Auch zwischen den beiden Kleinparteien gab es dann am Freitag noch einen Austausch bei einem geheimen Treffen:

Über die genauen Inhalte wurde offenbar wie auch bei den Gipfel-Talks von Kickl, Nehammer und Babler Stillschweigen vereinbart. Einzig ein Foto drang nach außen, veröffentlicht von Koglers Mitarbeitern in den Sozialen Medien.

Dazu bedankte sich der Grüne bei Meinl-Reisinger für das "vertrauensvolle und wertschätzende Gespräch" und betonte, dass gerade in unübersichtlichen Zeiten eine konstruktive Zusammenarbeit besonders wichtig sei.

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa</strong>. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. <a data-li-document-ref="120073714" href="https://www.heute.at/s/verschwunden-raetsel-um-goldschatz-aus-wiener-villa-120073714">Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.</a>
    23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.
    Leserreporter

    Auf den Punkt gebracht

    • NEOS und Grüne, die kleinsten Fraktionen im Nationalrat, könnten im aktuellen Koalitionspoker zwischen FPÖ, ÖVP und SPÖ eine bedeutende Rolle spielen, da sowohl Karl Nehammer als auch Andreas Babler eine Zusammenarbeit mit Herbert Kickl ablehnen
    • Ein geheimes Treffen zwischen Werner Kogler und Beate Meinl-Reisinger deutet darauf hin, dass eine Regierung ohne die FPÖ in Betracht gezogen wird, wobei die genauen Inhalte des Gesprächs vertraulich bleiben
    rcp
    Akt.