Wahlprogramm der Jugend

4 von 5 Jugendliche: "Fühlen uns nicht vertreten!"

Die Jugend fühlt sich von der Politik nicht vertreten. Deshalb erarbeiteten rund 2.300 junge Menschen gemeinsam mit "YEP" ein eigens Wahlprogramm.

Lukas Leitner
4 von 5 Jugendliche: "Fühlen uns nicht vertreten!"
Die Organisation "YEP" stellte nun ihr Wahlprogramm der Jugend vor.
YEP

Am 29. September wird in Österreich eine neue Zusammensetzung des Nationalrats gewählt – der Wahlkampf intensiviert sich immer mehr. Die Parteien werben um jede Stimme, stellen ihre verschiedenen Programme vor und versuchen, die Wähler von sich zu überzeugen.

Dabei scheint es, dass die Politiker die Gruppe der Jugend aus dem Blickfeld verloren haben. Denn wie die unabhängige Organisation "YEP" nun zeigte, fühlen sich gleich vier von fünf Jugendlichen nicht von der aktuellen Politik vertreten.

2.300 junge Menschen

Aus diesem Anlass und unter dem Motto "If you don't have a seat at the table, you're probably on the menu" (zu Deutsch: Sitzt du nicht am Tisch, bist du wahrscheinlich auf der Speisekarte), erarbeitete die Organisation gemeinsam mit 2.300 jungen Menschen ein Wahlprogramm der Jugend.

Die Ergebnisse seien "besorgniserregend": "4 von 5 jungen Menschen fühlen sich nicht gut von der derzeitigen Politik vertreten. Als Hauptgründe nennen sie mangelndes Vertrauen, die Selbstbezogenheit der Politiker, fehlende Repräsentation, sowie mangelnde Einbindung in politische Prozesse", hieß es in einer Aussendung.

"In Punkto Beteiligung ist sich Österreichs Jugend einig: Ganze 93 Prozent finden, dass bei Entscheidungen jene eingebunden werden sollten, die von ihnen auch betroffen sind", wurde weiter erklärt.

Bildung, Klima und Sicherheit

"Ich fühle mich nicht vertreten, weil die Politik von einem sehr kleinen Teil der Bevölkerung gemacht wird, der gar nicht weiß, wie unsere Lebensrealität wirklich aussieht. Bei politischen Entscheidungen müssen mehr Menschen eingebunden werden, damit es diverse Inputs für spezifische Probleme gibt!" betonten die Jugendlichen, die beim Projekt mitgemacht haben.

Thematisch legen die jungen Menschen in Österreich einen besonderen Wert auf die Schwerpunkte Schule und Bildung, Klimawandel und Nachhaltigkeit, sowie Frieden und Sicherheit und mentale als auch körperliche Gesundheit. In diesen Bereichen wurden konkrete Forderungen formuliert, welche letztendlich auch im Wahlprogramm stehen. Dieses werde anschließend an die Parteien weitergeleitet.

Werden nicht ernst genommen

Das parteiunabhängige Wahlprogramm wurde am 4.9.2024 vor dem österreichischen Parlament präsentiert. Zu dieser Präsentation waren alle Parlamentsparteien eingeladen. Rebekka Dober, Geschäftsführerin von YEP, unterstrich die Dringlichkeit des Anliegens: "Wenn die Stimmen der jungen Generation nicht ernst genommen werden, riskieren wir, dass eine ganze Generation das Vertrauen in die politischen Prozesse verliert. Es ist entscheidend, dass die Politik die Jugend aktiv einbindet und ihre Anliegen ernst nimmt!"

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Organisation "YEP" hat gemeinsam mit 2.300 jungen Menschen ein Wahlprogramm der Jugend entwickelt, da sich vier von fünf Jugendlichen in Österreich von der aktuellen Politik nicht vertreten fühlen
    • Die Jugendlichen betonen die Wichtigkeit von Themen wie Bildung, Klimawandel, Frieden und Gesundheit und fordern eine stärkere Einbindung in politische Entscheidungen, um das Vertrauen in die Politik wiederherzustellen
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