Kein Ersatz für FPÖ-Chef
Elefantenrunde ohne Kickl: FPÖ gibt Puls 4 einen Korb
FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker erteilte der geplanten Elefantenrunde am Sonntag auf Puls4 eine Absage.
In weniger als zwei Wochen wird in Österreich eine neue Zusammensetzung des Nationalrats gewählt. Viel Zeit bis dahin bleibt nicht mehr, der Wahlkampf geht in den Endspurt. Bis zum Urnengang sind die Spitzenkandidaten der Parteien medial gefordert – neben den letzten TV-Duellen, wird es auch mehrere Elefantenrunden geben.
Kein Ersatz für Kickl
Eine davon würde am Sonntag auf Puls4 stattfinden – mit allen Spitzenkandidaten. Doch FPÖ-Generalsekretär und Mediensprecher Christian Hafenecker erteilte dem Sender nun eine klare Absage. FPÖ-Chef Herbert Kickl werde den Termin nicht wahrnehmen – einen Ersatz werde es nicht geben.
Nach den jüngsten Vorfällen in der PULS4-Gruppe und auch einer Tageszeitung müsse die FPÖ nämlich davon ausgehen, dass man dort nicht in der Lage sei, "eine faire und neutrale Plattform für eine seriöse Diskussion zu bieten". Deshalb werde die FPÖ von einer Entsendung eines Vertreters am Sonntag Abstand nehmen, erklärte Hafenecker in einer Aussendung.
"Gab immer wieder Vorfälle"
Laut den Freiheitlichen gab es in der Vergangenheit immer wieder Vorfälle, in denen die Partei vom Sender benachteiligt wurde. "Beim Duellabend des 8. September 2024 wurde es der FPÖ nicht mitgeteilt, dass die NEOS eine Umbesetzung vorgenommen haben, weshalb dann FPÖ-Sicherheitssprecher Amesbauer gegen NEOS-Außenpolitik-Sprecher Brandstätter zum Thema Außenpolitik diskutieren musste. Nicht einmal 24 Stunden davor wurde der FPÖ hingegen versichert, dass Sepp Schellhorn für die NEOS im Duell mit der FPÖ ins Rennen gehen werde", führte Hafenecker als Beispiel an.
"Das stellt aus unserer Sicht ein schweres Foul dar – es ist aber nicht das einzige. Am vergangenen Sonntag, als weite Teile Österreichs vom Hochwasser heimgesucht wurden und SPÖ, ÖVP, NEOS und FPÖ den Wahlkampf unterbrochen und keinen Vertreter ins PULS-Studio geschickt haben, durfte die grüne Umweltministerin eine Stunde lang ihre Klimapropaganda live im TV vortragen", kritisierte der Mediensprecher.
Die Zeit bis zur Wahl werden die FPÖ und Herbert Kickl aber wahrnehmen, um andere Kanäle zu nützen. "Selbstverständlich wird Herbert Kickl in anderen TV-Stationen, Radiosendern und Printmedien zu hören und zu sehen sein – ergänzend dazu können sich die Österreicher aber auch im YouTube-Kanal der FPÖ informieren", so Hafenecker.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die FPÖ hat die Teilnahme an der geplanten Elefantenrunde auf Puls4 am Sonntag abgesagt, da sie dem Sender keine faire und neutrale Plattform für eine seriöse Diskussion zutraut
- FPÖ-Chef Herbert Kickl wird nicht teilnehmen und es wird keinen Ersatz geben; stattdessen wird die FPÖ andere Medienkanäle nutzen, um ihre Botschaften zu verbreiten