Trikot-Trends
Immer mehr Bundesliga-Spiele für Farbenblinde unmöglich
Die Zahl der für Farbenblinde problematischen Spiele hat in der 1. und 2. deutschen Fußball-Bundesliga zugenommen.
Das geht aus einer Analyse des Interessenverbandes der Farbsehschwachen und Farbblinden (IFFarb) hervor, die im Laufe der Woche veröffentlicht wurde. Dabei stellen fehlende Hell-Dunkel-Kontraste bei den Trikots weiter das größte Hindernis dar.
Der Studie nach waren 46 Prozent der Bundesliga-Spiele in der Saison 2023/24 für Farbfehlsichtige problematisch. Zum Vergleich: In der Saison 2021/22 waren es nur 41,8 Prozent. In der 2. Liga fiel der Anstieg geringer aus (von 36,3 auf 38 Prozent).
Am häufigsten betroffen waren in der vergangenen Spielzeit der damalige Erstligist Darmstadt 98 (28 Spiele) in der Bundesliga und der Hamburg (21 Spiele) im Unterhaus. Die wenigsten Probleme hatten Zuschauer mit Farbsehschwäche bei den Spielen von Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart (je 9 Spiele) sowie der SV Elversberg und dem 1. FC Nürnberg (je 5 Spiele).
Als Vorreiter hob die IFFarb den SC Freiburg hervor. Weil Abwehrspieler Lukas Kübler selbst eine Rot-Grün-Schwäche hat, verzichteten die Breisgauer im Derby gegen den VfB Stuttgart im Februar auf ihr rotes Heimtrikot und spielten stattdessen in Weiß, weil die Gäste ihr grünes Auswärtstrikot trugen.
Neben den fehlenden Farbkontrasten bei der Spielkleidung gibt es noch weitere Probleme für Zuschauer mit Farbsehschwäche: Kontrastarme Nummern und Namen auf den Trikots, ein orange-roter Ball im Winter sowie die farbliche Gestaltung grafischer Elemente bei TV-Übertragungen wie Platzverweise und Statistiken.
Auf den Punkt gebracht
- Die Zahl der für Farbenblinde problematischen Spiele in der 1.und 2.deutschen Fußball-Bundesliga hat zugenommen, wobei fehlende Hell-Dunkel-Kontraste bei den Trikots das größte Hindernis darstellen
- Besonders betroffen waren in der vergangenen Saison Darmstadt 98 und der Hamburger SV, während Eintracht Frankfurt und der VfB Stuttgart weniger Probleme verursachten; der SC Freiburg gilt als Vorreiter, da er auf die Bedürfnisse farbfehlsichtiger Spieler und Zuschauer Rücksicht nimmt