Er ist Rangnicks Tormann auf der Abruf-Liste

Kristof ist Kennern der zweiten deutschen Bundesliga ein Begriff. Seit 2021 spielt der nun 24-Jährige bei Elversberg, stieg mit den Saarländern in die zweithöchste deutsche Spielklasse auf. Und ist dort die Nummer eins.

Damit schaffte es Kristof, deutsch-österreichischer Doppelstaatsbürger, zuletzt sogar zweimal auf die Abrufliste von Teamchef Ralf Rangnick für die Nations League. Und hat gute Chancen, im November-Lehrgang wieder auf Abruf nominiert zu werden.

Mit "Heute" sprach der Keeper über Österreichs Nationalteam, Einsätze für die ÖFB-Nachwuchs-Auswahl, seinen Ex-Teamkollegen Paul Wanner und den Traum von der Premier League.

Wie und wann hast du erfahren, dass du im ÖFB-Team auf der Abrufliste stehst?

Nicolas Kristof: "Ich bin mit Torwart-Trainer Michael Gspurning im Austausch, über ihn habe ich auch die Information erhalten, dass ich auf der Abrufliste stehe."

Hattest du jemals Kontakt zu Ralf Rangnick? Wusstest du, dass er dich am Schirm hat?

"Der Kontakt läuft wie gesagt in erster Linie über Michael Gspurning. Mit Ralf Rangnick selbst hatte ich bisher noch keinen Kontakt."

Du bist Doppelstaatsbürger, lebst aber immer schon in Deutschland. Welche Verbindungen hast du zu Österreich?

"Ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen, allerdings stammen meine Großeltern väterlicherseits aus Österreich. Daher habe ich auch bis heute immer noch einen guten Bezug nach Österreich.“

2015 hast du drei Spiele für das ÖFB-U16-Team bestritten. Einer deiner Kollegen damals: Christoph Baumgartner. Besteht noch Kontakt?

„Die Zeit liegt ja schon etwas zurück, seitdem hat sich bei allen damaligen Spielern viel getan, auch die Wege waren anschließend sehr unterschiedlich. Zu Christoph Baumgartner habe ich daher aktuell auch keinen Kontakt."

Verfolgst du medial eher das ÖFB-Team oder die deutsche Nationalmannschaft, für wen schlägt das Herz?

"Ich verfolge beide gleichermaßen. Ich will mich gar nicht festlegen und würde sagen, dass mit beiden Mannschaften in den Wettbewerben mitfiebre."

Deutschland hat aktuell keine klare Nummer zwei/drei bei den Torhütern. Was machst du, wenn sich Julian Nagelsmann plötzlich bei dir meldet?

"Das ist sehr unrealistisch, daher mache ich mir darüber überhaupt keinen Kopf."

Im Vorjahr war einer deiner Elversberg-Kollegen Paul Wanner, der ja die Qual der Nationen-Wahl hat. Habt ihr mal darüber geplaudert? Wie hast du ihn erlebt, was ist der für ein Typ?

"Paul ist ein Weltklasse-Spieler mit unglaublichem Talent und viel Potenzial. Dazu ist er auch menschlich ein sehr angenehmer Typ. Über solche Themen haben wir allerdings nicht gesprochen."

Hast du selbst ein Tormann-Vorbild?

"Am ehesten Marc-André ter Stegen – vor allem, weil mir auch seine Spielweise sehr gefällt. Er ist sehr gut mit dem Ball am Fuß."

Mit 24 bist du kein klassisches Talent mehr, aber langsam im besten Tormann-Alter. Was kommt nach der 2. Deutschen Liga, welche Pläne oder Träume hast du noch?

"Grundsätzlich bin ich erstmal ganz zufrieden, wie es bis jetzt gelaufen ist. Natürlich ist es der Wunsch von jedem, so hoch wie möglich zu spielen. Aktuell wäre das also die Bundesliga, aber eine Station im Ausland könnte ich mir auch vorstellen. Das größte Ziel wäre natürlich die Premier League."