Bremen-Star im "Heute"-Talk

Grüll: "Das Tor-Ziel bleibt mein Geheimnis"

Im Sommer wechselte Marco Grüll von Rapid zu Werder Bremen. Mit "Heute" sprach der Legionär über das Derby, Regen und Konversationen mit Rangnick.

Erich Elsigan
Grüll: "Das Tor-Ziel bleibt mein Geheimnis"
Marco Grüll stürmt seit dieser Saison für Werder Bremen.
Imago

"Ich habe das Spiel am Sonntag nicht gesehen, nur davon gelesen", sagt Marco Grüll zu "Heute". "Rivalität ist gut, aber dass es so ausartet, braucht kein Verein. Das ist schade für alle Beteiligten." Gemeint sind freilich das jüngste Wiener Derby und die Fan-Ausschreitungen nach Schlusspfiff.

Der Ex-Rapidler war im Februar nach einem Sieg über die Austria selbst in einen Eklat verwickelt. Damals vergriffen sich einige Spieler und Betreuer verbal schwer im Ton. "Ein Fehler, der sich nicht wiederholen wird. Für mich ist das Thema soweit auch abgehakt."

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    GEPA, Imago

    Im Sommer wagte der 26-Jährige einen Neustart, wechselte zu Werder Bremen. "Es regnet hier wesentlich mehr", musste Grüll rasch feststellen. "Aber ich habe mich gut eingelebt, fühle mich wohl. Die Mannschaft hat mich super aufgenommen." Zudem zog der Offensivmann nicht allein an die Weser – Freundin und Hunde kamen mit.

    Kein Luxus-Auto für Grüll

    In Deutschland tut sich nicht nur sportlich, sondern auch finanziell eine neue Welt auf. Was hat sich der Neo-Legionär mit seinem ersten Bremen-Gehalt geleistet? "Nichts Spezielles. Darauf lege ich auch keinen großen Wert", lautet die bodenständige Antwort.

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    46 Tore schoss Grüll in 132 Spielen für Rapid. In der deutschen Bundesliga wartet er nach vier Partien noch auf einen Scorerpunkt. Fällt die Umstellung schwer? "Die Qualität ist schon nochmal anders, so ehrlich muss man sein. Man merkt das vor allem im Training, man muss sich erst anpassen. Ich probiere, mich weiterzuentwickeln und Gas zu geben."

    Die Intensität ist höher, alles geht schneller
    Marco Grüll

    Den Trainings-Umfang im Vergleich zu Rapid beschreibt Grüll als "relativ ähnlich, aber die Intensität ist höher, alles geht schneller." Das liege in erster Linie an der Qualität der Kollegen.

    Neuland sind die Dimensionen der Stadien. "Aber am Ende steht man einfach auf einem Fußballplatz und will seine Leistung bringen." Sprich: Tore schießen. "Heute" will wissen: Wie viele sollen es in der Debüt-Saison sein? "Ich habe mir ein Ziel gesetzt, aber das bleibt mein Geheimnis."

    Vor einer Woche stand Grüll erstmals in der Bremen-Startelf – daheim beim 0:5 gegen die Bayern. "Das Spiel ist nicht so verlaufen, wie wir uns das vorgestellt hätten. Es war zu wenig von uns. Aber man muss anerkennen, dass der Gegner einfach besser war." Positiv: Der Österreicher schnuppert bereits an der Stammformation. "Ich möchte einfach möglichst viel auf dem Platz stehen und meine Leistung bringen."

    "Ich versuche, meinen Platz zu finden"

    Das würde auch dem Standing in der Kabine guttun. In Hütteldorf war Grüll Führungsspieler, jetzt ist er der Neue aus Österreich. "Ich versuche, mich einzubringen. Ich versuche, meinen Platz zu finden." Da schadet es nicht, dass mit Marco Friedl und Romano Schmid zwei Landsmänner bei Werder kicken. "Das hat den Start schon einfacher gemacht, sie haben mir gleich geholfen."

    Am Montag nominiert Teamchef Ralf Rangnick den ÖFB-Kader für die Oktober-Partien. Vor­aussichtlich mit Grüll, der auch bei der EM dabei war – aber nicht spielte. Kein Novum. Unter Rangnick bestritt der Blondschopf erst eine Partie über 28 Minuten, schmorte neun Mal auf der Bank. Warum? "Darüber haben wir nicht direkt gesprochen, er muss es mir auch nicht erklären. Er sagt, dass man im Verein Gas geben soll, dann ergibt sich das andere von selbst."

    Teamchef Rangnick erklärt das Pressing

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      Helmut Graf

      Trotz Reservisten-Dasein denkt der Fan von Cristiano Ronaldo gerne an das Turnier in Deutschland zurück. "Wir haben eine super Gruppenphase gespielt, es ist eine richtige Euphorie ausgebrochen. Es war eine besondere Erfahrung, wie uns ganz Österreich unterstützt hat."

      Zuletzt zeigte die rot-weiß-rote Leistungskurve jedoch nach unten. Zum Nations-League-Start gab es ein 1:1 gegen Slowenien sowie eine 1:2-Pleite in Norwegen. "Man muss ehrlich sein. Das sind keine Mannschaften, bei denen man sagt, man gewinnt sowieso. Die spielen schon richtig guten Fußball. Wir haben uns auch mehr vorgestellt, wollen das in Zukunft wieder ändern."

      Auf den Punkt gebracht

      • Marco Grüll, der im Sommer von Rapid Wien zu Werder Bremen wechselte, spricht im Interview über seine bisherigen Erfahrungen in Deutschland, die höhere Intensität im Training und seine Anpassung an die neue Liga
      • Trotz eines schwierigen Starts und noch ausbleibender Scorerpunkte bleibt er optimistisch und fokussiert auf seine Ziele, die er jedoch nicht preisgeben möchte
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