Aufregung beim Verband

ÖFB-Boss zu Sponsor-Kritik: "Nicht erpressen lassen"

Aufregung im österreichischen Fußball. Der ÖFB-Hauptsponsor griff den Verband in einem Schreiben an, Interimspräsident Wolfgang Bartosch konterte.
Sport Heute
20.02.2025, 08:31

Siet 2003 ist die Raiffeisen-Bankengruppe Hauptsponsor beim ÖFB, pumpt Millionenbeträge in den heimischen Verband. Dafür ist das Giebelkreuz-Logo omnipräsent – auf Trainingsleibchen der Spieler, auf Jacken des Teamchefs, auf gelben Bällen oder auf überdimensionalen Abbildungen in den Stadien. Eine große Werbefläche für die Bankengruppe.

Doch der Langzeit-Partner über nun aber in einem an die Öffentlichkeit gelangten Schreiben scharfe Kritik am ÖFB. Der Hauptsponsor hatte in dem Brief, der an alle Präsidiumsmitglieder ging, eine Professionalisierung des Verbandes, ein Ende der Streitereien und die Einsetzung eines externen Präsidenten gefordert, mangelnde Kommunikation angeprangert und sogar mit dem Ausstieg gedroht.

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Zwei Kandidaten vorgeschlagen

Tatsächlich gab der Verband in den letzten Monaten ein chaotisches Bild ab. Seit der mittlerweile zurückgetretene Präsident Klaus Mitterdorfer eine Strukturreform des Präsidiums anstieß, Generalsekretär Thomas Hollerer und Geschäftsführer Bernhard Neuhold, die operativ den ÖFB leiten, aber seit Jahren zerstritten sind, kündigte. Danach setzten sich die Spieler und Teamchef Ralf Rangnick offensiv für ihren Vertrauensmann Neuhold ein, Mitterdorfer zog die Reißleine, trat ab, das zerstrittene Präsidium einigte sich jüngst darauf, die Kündigungen von Hollerer und Neuhold aufzuheben – zumindest bis zur Präsidiumssitzung im Mai, bei der der neue rot-weiß-rote Fußball-Boss gewählt werden soll.

Geht es nach dem Willen der Raiffeisen-Gruppe, soll es eben da einen externen Präsidenten geben, der "nicht primär interne machtpolitische Interessen vertritt, sondern den ÖFB national und international so repräsentiert, dass er wieder eine entsprechende Rolle im heimischen Breiten- und Spitzensport einnehmen kann", heißt es wörtlich in dem Schreiben. Der Hauptsponsor nannte auch gleich zwei Namen: Uniqa-Vorstand Kurt Svoboda sowie ImmoUnited-Gründer Roland Schmid, der bereits 2021 erfolglos versucht hatte, ÖFB-Präsident zu werden. Svoboda ist Präsident der Vienna und mit der Uniqa Hauptsponsor des Vereins, Schmid ist sein Vize.

"Nicht erpressen lassen"

Die Antwort von ÖFB-Interimsboss Bartosch ließ aber nicht lange auf sich warten, und fiel durchaus deutlich aus. "Der ÖFB ist ein unabhängiger Sportverband, es ist schon sehr irritierend, wenn konkrete Personalvorschläge unterbreitet werden", so der Steirer im "ORF", gegenüber der "Kleinen Zeitung" wurde Bartosch dann noch deutlicher: "Der ÖFB kann sich nicht erpressen lassen." Es sei ein "Versuch, wieder Unruhe in den ÖFB zu bringen".

Der Vertrag mit der Bankengruppe läuft bis 2026. "Wir wollen aber verlässliche Partner, wie die Raiffeisen-Bankengruppe, im Boot behalten", betonte Bartosch weiter. Es werde Gespräche mit dem Sponsor geben, für kommende Woche sei ein Workshop angedacht.

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