Präsidiums-Streit

Bericht: Millionen-Sponsor droht ÖFB mit dem Ausstieg

Die Präsidiums-Streitereien könnten für Österreichs Fußballverband Folgen haben. Ein millionenschwerer Sponsor droht dem ÖFB mit dem Rückzug.
Sport Heute
19.02.2025, 13:51

Ein brisanter Bericht macht in Fußball-Österreich die Runde. Die Raiffeisen-Bankengruppe, seit 2003 bereits Partner des größten Sportverbandes des Landes, soll in einem Schreiben an alle ÖFB-Präsidiumsmitglieder scharfe Kritik an der Außendarstellung des Verbandes geübt und weitreichende Änderungen gefordert haben. Darüber hinaus drohte die Bankengruppe mit dem markanten Giebelkreuz als Logo mit dem ÖFB-Ausstieg – das könnte dem Fußballverband Millionen Euro kosten.

Denn in einem Schreiben an die ÖFB-Präsidiumsmitglieder drohte die Bankengruppe mit dem Stopp des Sponsorings, forderte unter anderem die Einführung eines externen Präsidenten und die Professionalisierung des Verbandes, berichtet die "Krone". "Wir fordern das Präsidium des ÖFB daher auf, hier schnellstmöglich Klarheit herzustellen und die Führung des ÖFB in professionelle Hände zu legen", soll es unter anderem in dem Schreiben heißen. Außerdem erwarte man "einen geschlossenen und professionellen Auftritt des gesamten ÖFB in der Öffentlichkeit sowie eine Präsidiums-Führung, die aufgrund ihrer Management-Qualitäten und ihrer Kompetenz überzeugt und ein klares Verständnis von der ehrenamtlichen Rolle des Präsidenten vermittelt."

Präsidiums-Streitereien

Zuletzt hatten die Präsidiumsmitglieder vor allem mit einem öffentlich ausgetragenen Machtkampf für Schlagzeilen gesorgt, beginnend mit der Kündigung von Generalsekretär Thomas Hollerer und Geschäftsführer Bernhard Neuhold, die bisher das operative Geschäft des Verbandes leiteten, und schon jahrelang als verfeindet gelten. Beide erhielten unter dem nunmehr zurückgetretenen Präsidenten Klaus Mitterdorfer die Kündigung, um die geplante Strukturreform des Verbandes voranzutreiben. Allerdings hatten sich Teamchef Ralf Rangnick und sämtliche Spieler für ihren Vertrauensmann Neuhold ausgesprochen. Letztendlich musste Mitterdorfer gehen, hob Interimspräsident Wolfgang Bartosch nach einer Präsidiumssitzung zuletzt beide Kündigungen vorerst auf.

Seit den ausgesprochenen Kündigungen und dem Mitterdorfer-Rücktritt gebe es "keine Kommunikation" mit der Bankengruppe, von der Aufhebung der Kündigungen habe man aus den Medien erfahren, erklärte die Raiffeisen.

Präsidenten-Vorschläge

Gleichzeitig mischt sich die Bank offensiv in die Präsidentensuche ein. Der neue Verbandsboss soll im Rahmen einer Hauptversammlung im Mai gewählt werden. Für Raiffeisen sei es "wünschenswert", einen Präsidenten zu suchen, der "nicht primäre interne machtpolitische Interessen vertritt, sondern den ÖFB national und international so repräsentiert, dass er wieder eine entsprechende Rolle im heimischen Breiten- und Spitzensport einnehmen kann." Dies sei außerdem "notwendig", um Teamchef Ralf Rangnick halten zu können, hieß es demnach weiter.

Danach machte die Bankengruppe auch gleich klar, wen sie als "geeignete Kandidaten" für diese Rolle halte: Uniqa-Vorstand Kurt Svoboda oder ImmoUnited-Gründer Roland Schmid, der sich bereits erfolglos als ÖFB-Präsident zur Wahl gestellt hatte. "Sollte diese Entscheidung zum wiederholten Mal im Sinne der internen Interessen einzelner Präsidiumsmitglieder fallen, behalten wir uns vor, die künftige Zusammenarbeit mit dem ÖFB stark in Frage zu stellen", so die Ausstiegsdrohung.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 19.02.2025, 14:02, 19.02.2025, 13:51
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