Der ÖFB fährt im Werben um Talente die nächste bittere Absage ein. Nachdem sich zuletzt bereits Wolfsberg-Profi Adis Jasic und Salzburg-Juwel Oliver Lukic gegen den österreichischen Verband entschieden haben, kehrt nun auch ein Goalgetter dem ÖFB den Rücken zu.
Sein Name: Franjo Ivanovic. Der Stürmer spielt aktuell beim belgischen Erstligisten Union Saint-Gilloise, kommt in der laufenden Saison in 36 Spielen auf 17 Tore und fünf Vorlagen. Beim Drittplatzierten besitzt er noch einen Vertrag bis 2028.
Der 21-Jährige wurde in Schwaz in Tirol geboren, besitzt allerdings die kroatische Staatsbürgerschaft. Der ÖFB versuchte dennoch sein Glück, bemühte sich um die Dienste des Angreifers. Teamchef Ralf Rangnick höchstpersönlich beobachtete ihn vor Ort in der Europa League.
Sogar ÖFB-Kapitän David Alaba rief bei Ivanovic an, um ein Zeichen zu setzten. Trotz der Gespräche und Bemühungen gab Ivanovic dem ÖFB-Team einen Korb.
In einem Interview mit der Tageszeitung "Sportske novosti" spricht er Klartext. "Es ist eine große Ehre für mich, dass sich Österreich für mich interessiert. Wenn sogar ein großer Coach wie Ralf Rangnick sich meldet und mich im Nationalteam will, wäre es ein Kompliment für jeden Spieler. Aber mein Herz schlägt für Kroatien. Ich wollte schon als Kind für das kroatische Team spielen. Für mich gibt es nur Kroatien – ein anderes Nationalteam interessiert mich nicht. Es ist mein Karriere-Traum, mit Kroatien einen Titel zu holen. Wenn mir das gelingt, dann habe ich alles erreicht, was ich als Fußballer will."
Danach räumt der Stürmer auch noch mit einem Gerücht auf. "Es hat mich nie interessiert, für Österreich zu spielen. Ich werde jetzt etwas erzählen: Ich habe keine österreichische Staatsbürgerschaft und hatte auch nie eine, sondern nur die kroatische. Ich wurde in Österreich geboren und bin in Österreich aufgewachsen, aber ich habe nie die österreichische Staatsbürgerschaft angenommen."
Seine erste Einberufung von Kroatien-Trainer Zlatko Dalic wird Ivanovic voraussichtlich im nächsten Lehrgang erwarten dürfen.
Anders als Jasic, der sich nach 25 Junioren-Länderspielen gegen das ÖFB-Team entschied, bestritt Ivanovic für Rot-Weiß-Rot keine einzige Partie. Er lief bereits im Nachwuchs für die kroatischen Auswahlen auf.
Seine Ausbildung absolvierte er von 2016 bis 2021 beim FC Augsburg. Im Sommer 2023 zog es den Stürmer zum HNK Rijeka nach Kroatien. Ein Jahr darauf verpflichtete ihn Union Saint-Gilloise für vier Millionen Euro.
