ÖFB-Zeugwarte im "Heute"-Talk
Dieses Duo herrscht über Trikots und Schuhe der Stars
Jovo Marjanovic und Walter Lachnit sorgen bei der Fußball-EM dafür, dass die ÖFB-Kicker stets bestens ausgerüstet sind. "Heute" frage beim Duo nach.
Der EM-Erfolg des österreichischen Nationalteams hat viele Väter und Mütter. Nicht weniger als 31 (!) Personen sorgen dafür, dass sich die 26 Kader-Spieler rundum wohl fühlen, sie sich auf ihre Kern-Aufgabe konzentrieren können: das Fußballspielen.
Zwei dieser Betreuer sind Jovo Marjanovic und Walter Lachnit. Das Zeugwart-Duo versorgt Marko Arnautovic und Co. stets mit der perfekten Ausrüstung - im Training und beim Spiel.
Zweieinhalb Tonnen Gepäck wurden vor dem EM-Auftakt per LKW nach Berlin gebracht. Rund 400 Paar Schuhe, 60 Bälle, 500 Shirts, dazu Regenjacken, Socken, Schlapfen und mehr.
"Pro Spieler werden es ungefähr 15 Kilo Arbeitskleidung sein", erzählt Lachnit im "Heute"-Talk. Marjanovic ergänzt: "Bei der Euro kommt noch dazu, dass Sponsoren-Logos teilweise verboten sind. Das heißt, wir benötigen doppeltes Material, weil wir auch Leiberl ohne Logos brauchen."
Das Equipment wird im Schlosshotel Berlin in einem eigenen Zimmer gelagert, dem "Kit-Room". "Von dort holen sich die Spieler jeden Tag das Gewand, das sie brauchen. Das Waschen übernimmt das Hotel", sagt Lachnit, der seit zwölf Jahren beim Nationalteam ist.
Ein zentrales Thema sind freilich die Trikots, die erst in Berlin mit Namen und Nummern versehen werden. "Pro Match haben wir drei Garnituren mit. Zwei dürfen die Spieler behalten, eins bleibt bei mir als Reserve", berichtet Marjanovic, der sich in erster Linie um die Schuhe kümmert. "Ich mache sie sauber, kenne natürlich die Größe von jedem auswendig."
Das sind die EM-Stadien 2024
Am Matchtag selbst herrscht reger Betrieb. "Wir sind vier Stunden vor dem Anpfiff in der Kabine, richten alles her. Wir bringen Kleidung und Equipment, legen alles auf. Der Jovo für die Spieler, ich für die Betreuer. Wir müssen schauen, dass wir von der UEFA die Überziehleibchen bekommen, dass Wasser da ist und so weiter. Wenn Spieler und Trainer kommen, muss alles tiptop sein. Im Hintergrund muss alles laufen, das bekommt kaum wer mit", sagt Lachnit.
Während der Partie übernimmt Marjanovic den "angenehmeren" Part. "Er ist vorne am Feld, sitzt auf der Bank. Ich bereite derweil alles für die Abreise vor, packe die Kisten zusammen. Ich bekomme vom Spiel gar nicht viel mit, nicht in jedem Stadion gibt es einen Bildschirm in der Kabine", sagt Lachnit. "Aber ich schau sie mir dann am nächsten Tag in voller Länge an, damit ich mitreden kann."
Dem Nationalteam trauen beide jedenfalls noch einiges zu. "Wir werden Europameister", ist Lachnit überzeugt. "Ich wäre auch mit dem Halbfinale zufrieden", grinst Marjanovic.