Borussia Dortmund ist ohne große Mühe ins Achtelfinale der Champions League eingezogen. Dem in der Bundesliga arg kriselnden BVB genügte im Play-off-Rückspiel gegen den portugiesischen Meister Sporting Lissabon ein 0:0, das Hinspiel in der vergangenen Woche hatte Dortmund auswärts gewonnen (3:0).
Daher fiel ein Fehlschuss von Serhou Guirassy bei einem Foulelfmeter (59.) nicht ins Gewicht. ÖFB-Teamspieler Marcel Sabitzer stand bis zur 89. Minute am Platz, war einer der Aktivsten der Borussen. Am Wochenende war er beim blamablen 0:2 in der Liga gegen Nachzügler Bochum noch zur Halbzeit ausgewechselt worden.
Sabitzer sagte über das torlose Remis: "Wir wollten das Spiel gewinnen. Wir stecken gerade in einer schwierigen Phase. Aber am Ende zählt, dass wir weiter sind. Wir werden durch wenige, aber gravierende Fehler bestraft. Vorne tun wir uns schwer beim Toreschießen."
Der Steirer wurde auf die jüngsten Äußerungen von Teamchef Ralf Rangnick angesprochen, wonach er bei Dortmund "nicht wiederzuerkennen" sei. Sabitzer reagierte bei "Sky" verschnupft: "Ich möchte mich eigentlich nicht dazu äußern. Ich rede lieber mit den Menschen als über die Menschen. Aber ob es so sinnvoll ist, wenn es aus den eigenen Reihen kommt, sei dahingestellt."
Der mögliche Ärger über seinen Teamchef wird, so vorhanden, aber schnell verrauchen, sobald Sabitzer das vollständige Statement über seinen Schützling nachliest. Der Deutsche hatte ihn eigentlich in Schutz genommen, Dortmund hart kritisiert, dass es nicht an der Einstellung der Spieler liegen könne, wenn sie regelmäßig beim Klub schlechter spielen als woanders – so Rangnick sinngemäß. Der 66-Jährige lobte Sabitzer zeitgleich: "Unter mir hat er stets performt und zu den Leistungsträgern gezählt."
Die Liga-Krise – Trainer Niko Kovac startete nach der Entlassung von Nuri Sahin mit zwei Niederlagen in seine Ära – war den Schwarz-Gelben in der Königsliga nicht anzumerken. Aber: Sporting konnte in beiden Spielen nicht mit der besten Elf auflaufen, weil bei den Portugiesen der Verletzungsteufel wütet. Mit Knipser Viktor Gyökeres und Trincao wurden die besten Offensiv-Stars wegen muskulären Problemen geschont.
In der nächsten Runde wartet der französische Spitzenklub OSC Lille oder Aston Villa. Ausgelost wird am Freitag (12 Uhr) in der UEFA-Zentrale in Nyon. Damit stehen drei deutsche Teams im Achtelfinale: Bayer Leverkusen hatte den Umweg um die Playoffs vermieden, Bayern München setzte sich bereits am Dienstag gegen Celtic Glasgow durch.