Lehrreiche ÖFB-Zeit

Rapid-Ass Seidl: "Von der EM kann ich viel mitnehmen"

Matthias Seidl kam bei der Fußball-EM nicht zum Einsatz. Dennoch schwärmt der 23-Jährige im "Heute"-Talk von der Zeit in Deutschland.

Erich Elsigan
Rapid-Ass Seidl: "Von der EM kann ich viel mitnehmen"
Matthias Seidl: Nach der Europameisterschaft ist vor der Bundesliga.
GEPA

Der Rapid-Trainingsplatz füllt sich. Mit Niklas Hedl und Matthias Seidl nahmen auch die beiden grün-weißen EM-Fahrer die Saisonvorbereitung auf. Beim Turnier kamen sie nicht zum Einsatz – dennoch will das Duo die letzten vier Wochen nicht missen.

"Heute" fragte bei Seidl nach, wie sich die Europameisterschaft auf ihn auswirkte – und wie er die neue Rapid-Elf einschätzt.

"Heute": Herr Seidl, auf welchem Fitnesslevel stiegen Sie ins Rapid-Training ein?

Matthias Seid: "Ich fühle mich gut. Sicher merke ich am Anfang noch die Pause, aber ich bin gut gerüstet."

Sie waren rund vier Wochen beim ÖFB-Nationalteam. Haben Sie Rückstand gegenüber Ihren Kollegen?

"Ich habe zwar nicht die Vorbereitung mit den Rapid-Kollegen absolviert, aber ich habe dennoch etwas gemacht, habe beim Nationalteam trainiert. Deshalb glaube ich, dass ich auf einem guten Level bin."

"Heute" fragt nach: Gespräche mit den Sport-Stars

Waren Sie noch auf Urlaub nach der EM?

"Ja, ich war mit Freundin und Familie am Meer, das war sehr entspannend."

Wie haben Sie die EM erlebt, was bleibt hängen?

"So ein Turnier ist nicht jeden Tag. Dort dabei zu sein, ist schon richtig cool. Die Stimmung in der Mannschaft war genial, das Hotel war perfekt. Man hat am Platz gesehen, dass wir ein super Team sind, jeder für den anderen alles gibt. Es waren vier richtig geniale Wochen."

Sie sind einer von fünf Feldspielern, die ohne Einsatz blieben. Wurmt Sie das?

"Klar, jeder von uns wäre gerne reingekommen. Aber ich habe versucht, im Training Gas zu geben, meine Leistung abzurufen. Am Ende entscheidet der Teamchef, wen er aufstellt. Bei dieser EM hat es für mich leider nicht gereicht, aber ich werde Gas geben, damit es bei den nächsten Turnieren besser läuft."

Das sind die neuen Rapid-Spieler für die Saison 2024/25

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    Fakt ist: Sie haben lange mit den besten Spielern Österreichs trainiert. Eine lehrreiche Zeit?

    "Als Spieler entwickelt man sich, wenn man auf bestmöglichem Niveau spielt und trainiert. Ein Monat bei der Nationalmannschaft zu sein, ist sicher kein Nachteil. Dort sind nur Topspieler aus den Topligen. Von der Intensität und dem ganzen Drumherum kann man sich schon was abschauen und mitnehmen. Der Konkurrenzkampf beim Nationalteam ist enorm, dort wird man noch mehr gefordert."

    Was fehlt Ihnen auf Sabitzer, Baumgartner, Wimmer oder Schmid, die wie Sie im Mittelfeld daheim sind?

    "Schwierig zu sagen. Denn bis auf Sabitzer sind sie nicht viel älter als ich. Es entscheiden oft kleine Details. Welche genau, ist schwer zu benennen. Beim ganzen Paket fehlt noch ein bisschen etwas, würde ich sagen. Es betrifft verschiedene Bereiche. An der Spitze ist die Luft dünn, wie wir wissen."

    Wenn Sie Teamchef Ralf Rangnick mit Robert Klauß vergleichen: Welche Parallelen gibt es?

    "Beide wollen Pressing spielen. Der Teamchef sowieso, wie wir wissen. Auch unter Klauß versuchen wir das, da gibt es Ähnlichkeiten. Beide sind freundlich, haben eine hohe Spielintelligenz, kennen sich gut aus im Fußball."

    Bei Rapid gibt acht neue Gesichter. Wie ist der erste Eindruck?

    "Ich bin noch nicht lange hier, aber der erste Eindruck ist gut. Der Charakter stimmt. Im Training geht es intensiv zu. Man hat schon gesehen, dass die Neuen eine gute Qualität haben."

    Rapid hat im Mittelfeld neue Optionen, hat Schaub und Sangare geholt. Ist für alle Platz in der Startelf?

    "Das wird sich in den nächsten ein, zwei Wochen herauskristallisieren. Wenn es weiter rauf geht, ist der Konkurrenzkampf groß, das ist überall so. Wir haben eine sehr gute Mannschaft, sind nicht nur elf Spieler. Da muss jeder seine Leistung bringen. Der Konkurrenzkampf ist wichtig. Hoffentlich haben wir viele englische Runden, wenn wir die Europacup-Quali überstehen. Dann brauchen wir sowieso mehr Spieler."

    Rapid übt im Training vermehrt ein 4-2-2-2-System ein. Wird es das neue Haupt-System?

    "Über taktische Angaben will ich gar nicht viel reden, aber es ist kein Geheimnis, dass wir es einstudieren."

    Am Samstag testet Rapid gegen AC Milan. Einige Stars sind noch auf Urlaub. Ist es dennoch ein Highlight?

    "Auf jeden Fall. AC Milan ist keine schlechte Adresse, das ist ein großer Name. Es wird sicher eine geile Partie. Wir wollen alles geben, um im letzten Test vor den Pflichtspielen einen Sieg einzufahren. Wir sind Rapid, wir können das auf jeden Fall schaffen."

    Sind Sie schon bereit für einen Einsatz?

    "Ja. Meine Pause war ja nicht ewig lange. Es ist nicht so, dass alles komplett neu für mich wäre. Deshalb würde ich mir schon wünschen, am Samstag zu spielen."

    Nächste Woche steigen die ersten Pflichtspiele mit Europa-League-Quali und ÖFB-Cup. Was muss eintreten, damit Sie im Mai 2025 von einer erfolgreichen Saison sprechen können?

    "Schwierig zu definieren. Wenn man in der Meisterschaft vorne dabei sind, wäre es sicher ein Erfolg. In den letzten Jahren waren wir ja oft Vierter. International wollen wir in eine Gruppenphase. Wir wollen gute Leistungen zeigen und Punkte abräumen."

    TEAMInsider – alle Analysen von "Heute"-Experte Dragovic
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