Nightrace in Schladming
Odermatt schnappt Feller Planai-Sieg hauchdünn weg
Manuel Feller wird im Planai-Krimi Zweiter. Marco Odermatt feiert den achten Riesenslalomsieg in Folge, schafft in Schladming eine Aufholjagd.
Fünf läppische Hundertstelsekunden fehlten! Manuel Feller ließ am Dienstagabend die Planai im erst zweiten Nacht-Riesenslalom von Schladming beben. Der Tiroler raste zur Halbzeit-Führung, schrammte in der Entscheidung hauchdünn am Sieg vorbei.
Den holte sich der Schweizer Ski-Dominator Marco Odermatt trotz eines verpatzten ersten Durchgangs mit einem fulminanten zweiten Lauf. Der Superstar feierte den fünften Riesenslalomsieg im fünften Saisonrennen – saisonübergreifend den achten in Folge.
Hinter Feller belegte der Slowene Zan Kranjec mit 0,29 Sekunden Verspätung den dritten Platz. Alexander Steen Olsen aus Norwegen verpasste das Stockerl um nur vier Hundertstel. Vorjahres-Sieger Loic Meillard wurde Fünfter, ex aquo mit Filip Zubcic aus Kroatien.
Feller: "Es war ein unglaubliches Rennen, eine unglaubliche Atmosphäre. Wenn ich auf der Schnauze liege, starte ich das nächste Rennen außerhalb der Top 15. Deshalb bin ich nicht das allerletzte Risiko gegangen."
Feller ohne Training pfeilschnell
Feller hatte vergab in der Entscheidung die Chance auf den sensationellen Heimsieg, hatte als Halbzeit-Führender am Start noch 0,98 Sekunden Vorsprung. Aber: Der Slalom-Seriensieger hatte wegen seiner chronischen Rückenprobleme seit Adelboden vor eineinhalb Wochen keinen Riesenslalomlauf in den Beinen. Deshalb hatte er noch am Sonntag nach Platz vier im Kitzbühel-Slalom nicht mit einer solchen Leistung gerechnet: "Mit Odermatt kann ich nicht mithalten."
Jetzt ließ Feller nach dem starken Platz zwei vor dem Nachtslalom am Mittwoch eine Kampfansage folgen: "Ich werde alles dafür geben, dass ich morgen zurückschlagen werde. Im Slalom läuft es sehr gut. Aber es ist nicht selbstverständlich, am Stockerl zu stehen, wie man in Kitzbühel gesehen hat."
Den rund 20.000 Fans wurde eine große Show geboten. Feller rettete das rot-weiß-rote Skifest in der Steiermark. Hinter Feller kam aus heimischer Sicht lange niemand. Nur drei ÖSV-Läufer konnten punkten. Raphael Haaser fiel im zweiten Durchgang um vier Plätze zurück, wurde 14. Stefan Brennsteiner landete direkt dahinter auf Platz 15.