Tournee-Sorgen
Kraft nach Garmisch: "Rückstand eine Nuance zu groß"
Österreichs Überflieger Stefan Kraft ist vor dem Wechsel nach Österreich in der Rolle des Tournee-Jägers. Nach Garmisch hadert der Salzburger.
Der Österreicher Stefan Kraft rechnet sich nach dem Rückschlag in Garmisch-Partenkirchen nur noch geringe Chancen auf den Triumph bei der 72. Vierschanzentournee aus. "Der Rückstand ist leider eine Nuance zu groß. Es wäre schön gewesen, vielleicht zehn Punkte mehr zu haben, aber es ist kein Wunschkonzert", sagte der Führende im Skisprung-Gesamtweltcup.
Kraft war an Neujahr zwar auf Rang sechs gelandet, verlor aber im Kampf um den Goldadler an Boden. Mit 575,5 Punkten liegt er umgerechnet etwa 15 Meter hinter Andreas Wellinger (600,7) und dem Japaner Ryoyu Kobayashi (598,9).
Weiter geht es für Kraft aber nun auf seinen Heimschanzen in Innsbruck (Mittwoch) und Bischofshofen (Samstag). "Die Hoffnung ist auf alle Fälle noch da. Das Glück wird es jetzt auch mal brauchen, das ist ganz klar. In der Heimat gehts vielleicht noch besser", sagte er.
Kein ÖSV-Stockerl
Der Slowene Anze Lanisek triumphierte am Montag im Neujahrsspringen von Garmisch-Partenkirchen. Wellinger landete nach dem Auftaktsieg in Oberstdorf hinter Kobayashi auf dem dritten Rang, braute seine Gesamtführung der Vierschanzentournee aus.
Bitter: Manuel Fettner, Jan Hoerl und Stefan Kraft sprangen auf den Rängen vier bis sechs knapp am Stockerl vorbei. Fettner: "Es ist alles knapp zusammen. Aber ich bin sehr zufrieden mit meinem Wettkampf."
Michael Hayböck sprang nach dem durchwachsenen Saisonstart wie entfesselt, verpatzte in beiden Durchgängen bei großer Weite aber die Landung, wurde Achter. Hayböck: "Ich freue mich, dass einfach das Skispringen wieder extrem cool ist."