Auf der Piste
Hirscher höchstpersönlich hilft Krisen-Kristoffersen
Henrik Kristoffersen fährt im Ski-Weltcup regelmäßig am Podest vorbei. Jetzt macht Marcel Hirscher ernst, unterstützt ihn bei Materialtests.
Die Ausbeute von Henrik Kristoffersen in diesem Ski-Winter ist überschaubar. Über Platz sechs kam der erfolgsverwöhnte Norweger noch nicht hinaus.
Für das meiste Aufsehen sorgte Kristoffersen beim Slalom in Gurgl, als er Klima-Aktivisten – die orange Farbe im Schnee verteilten – an die Gurgel wollte. "Ich hätte ihn noch einmal geschlagen, wenn ich die Gelegenheit dazu gehabt hätte", polterte er.
Hirscher hilft höchstpersönlich
2024 will Kristoffersen, der in seiner Karriere 30 Weltcuprennen gewann, wieder auf der Piste glänzen und sportliche Schlagzeilen liefern.
Beim Weg aus der Krise hilft jetzt Marcel Hirscher höchstpersönlich. Der ÖSV-Gigant holte letzte Saison seinen Ex-Erzfeind in seinen "Van Deer"-Skirennstall. Ein echter Transfercoup im Ski-Zirkus. Das Duo harmoniert sofort. Im Slalom von Garmisch feiert Kristoffersen den ersten Sieg, nur sechs Wochen später gewinnt er bei der WM in Courchevel Slalom-Gold.
Der neue Schuh drückt
In der aktuellen Saison fährt Kristoffersen konstant am Podest vorbei. Im Riesenslalom verlor er auf Dominator Marco Odermatt zuletzt rund drei Sekunden pro Rennen.
Der Hintergrund: Kristoffersen kämpft mit Set-up-Problemen. Van Deer hat ihm für diese Saison einen eigenen Rennschuh gebaut, die perfekte Rennabstimmung hat er bis jetzt aber nicht gefunden.
Für den Feinschliff schnallt Marcel Hirscher jetzt selbst die Rennski an. Der siebenfache Weltmeister und achtfache Gesamtweltcup-Sieger absolvierte am Mittwoch Materialtests mit Kristoffersen. "Ein weiterer großartiger Trainingstag", schreibt Hirscher auf Instagram, der auch schon vor dem Jahreswechsel die Ski anschnallte.
Auf einem Foto sieht man den 67-fachen Sieger von Weltcuprennen dynamisch durch die Slalomstangen carven.
Ob Hirscher und Kristoffersen aus der Ergebniskrise carven können, wird sich am Wochenende in Adelboden zeigen. Dort stehen ein Riesenslalom und ein Slalom am Programm. Am Chuenisbärgli war Kristoffersen in den letzten Jahren traditionell schnell – wie zwei Siege und neun weitere Podestplätze in den letzten zehn Jahren beweisen.