Wilde Party
Kitz-Sieger zerstörte nach Triumph das Hotelbett
Cyprien Sarrazin ist der König von Kitz. Der Franzose holte am Samstag sensationell das Streif-Double. Ein Hotelbett musste dran glauben.
Schon am Freitag war der französische Abfahrts-Star, der aktuell in der Form seines Lebens fährt, auf der legendären Streif er Schnellste. Am Samstag holte sich Sarrazin dann das Double – und wie. Im Ziel hatte der 29-Jährige bereits 91 Hundertstel Vorsprung auf den Schweizer Ski-Dominator Marco Odermatt, der nach seiner Fahrt im Ziel noch ausufernd gejubelt hatte. Einige Minuten zu früh, wie sich später herausstellte.
Sarrazin kletterte nach seinem Erfolg direkt auf die Werbebande im Zielraum und ließ sich von 45.000 begeisterten Fans feiern. Ein spezieller Jubel, den sich der Franzose in einer schlaflosen Nacht einfallen ließ, wie Sarrazin im "ORF" erzählte. "Als ich um zwei Uhr morgens aufgewacht bin, habe ich überlegt, was ich machen könnte, wenn der Einser aufleuchtet", lachte Sarrazin. Das Geheimnis war aber, die Ruhe zu behalten. "Das habe ich auch am Start geschafft. Meine Trainer haben mir schon drei Tage lang gesagt, dass ich ruhig bleiben soll", so der strahlende Sieger.
Bett zerstört
Der 29-jährige Franzose, der nach außen stets abgeklärt wirkt, kann es auch richtig krachen lassen, wie er dann enthüllte. "Wir haben vorher als Team in meinem Zimmer schon ein bisschen gefeiert. Dabei haben wir das Bett kaputt gemacht", erzählte der französische Speed-Star. "Entschuldigung an das Hotel", fügte Sarrazin an. "Es war toll, mit dem ganzen Team so zu feiern. Wir sind gute Freunde, das hat gut getan", meinte der 29-Jährige. "Ich habe viel gearbeitet. Nun hier angekommen zu sein, ist verrückt. Da habe ich keine Worte dafür", zeigte sich der doppelte Kitz-Sieger sprachlos.
Odermatt-Jubel zu früh
"Ich habe oben gemerkt, dass es nicht perfekt war, hatte im Ziel aber einen großen Vorsprung und mir kurz gedacht: Vielleicht war es doch nicht so schlecht. Aber es wäre auch mit einer perfekten Fahrt nicht gelungen, Cyprien zu schlagen", schmunzelte Odermatt über die spektakulären Jubel-Bilder. "Ich durfte schon fast alles gewinnen. Diese goldene Gams bleibt das große Ziel", meinte Ski-Dominator, der weiterhin auf einen Sieg bei den Hahnenkammrennen warten muss, weiter.
Am Samstagabend erhielt der Franzose dann seine zweite Gams, wurde bei der legendären Siegerehrung auf der Terrasse des Zielgebäudes neuerlich geehrt. Die Nacht auf Sonntag wird nun zum Tag gemacht. "Hier gibt es überall Party, man kann hier überall feiern", schmunzelte Dominik Paris aus Südtirol, der auf Rang drei raste.