Zu viel? 

Heftige FIS-Kritik nach schwerem Kilde-Abflug

Mit seinem schweren Sturz in der klassischen Lauberhorn-Abfahrt hat Aleksander Aamodt Kilde heftige Diskussionen im Ski-Zirkus ausgelöst. 

Sport Heute
Heftige FIS-Kritik nach schwerem Kilde-Abflug
Aleksander Aamodt Kilde ist schwer zu Sturz gekommen.
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Der Norweger war nach überstandener Erkältung sichtlich entkräftet, konnte im Ziel-S die Spur nicht mehr halten und fädelte mit dem Oberkörper im letzten Tor ein. Es drehte den Speed-Star aus, Kilde flog mit hoher Geschwindigkeit in den Fangzaun, dabei waren die Skier noch am Bein dran. So verletzte sich der 31-Jährige ersten Diagnosen zufolge auch schwer, erlitt einen offenen Unterschenkelbruch, wurde 28 Minuten lang geborgen und stabilisiert und letztendlich mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus nach Bern geflogen. 

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    Der Norweger ist wuchtig ins Netz eingeschlagen.
    Der Norweger ist wuchtig ins Netz eingeschlagen.
    Gepa

    Heftige Kritik

    Es war nicht der einzige schwere Sturz, schon im Super-G am Freitag verletzte sich Allrounder Alexis Pinturault nach dem Silberhornsprung schwer und zog sich einen Kreuzbandriss zu. In der verkürzten ersten Abfahrt am Donnerstag erwischte es den Schweizer Marco Kohler. Drei Rennen auf der Lauberhorn-Strecke, drei schwere Stürze, drei schwere Verletzungen. Dreimal das Saisonende. 

    Deshalb kam im Zielraum auch heftige Kritik an der FIS auf. Schließlich fanden im Schweizer Skiort zwei Abfahrtstrainings, zwei Abfahrten und ein Super-G statt. Am Sonntag folgt noch ein Slalom. Viele sind der Meinung, dass dieses Programm auf der längsten Piste im Weltcup-Zirkus nicht fahrbar ist. Allerdings übernahm Wengen eine Abfahrt nach den Absagen von Zermatt und Beaver Creek. Ursprünglich war das Programm schlanker.

    Trotzdem dürfe ein ähnlich dichtes Rennprogramm nicht mehr stattfinden, meinte etwa der italienische Speed-Routinier Dominik Paris. "Wir bewegen uns immer am Limit und darüber hinaus. Wenn du das einmal pro Woche machen musst, wenn es dann vorbei ist und du heim fährst, ist es okay. Aber wenn es zweimal passiert, dann wird es irgendwann einmal zu viel", so der Südtiroler. "Drei Tage in Serie auf der längsten Strecke im Weltcup sind zu viel. Aleksander ist der stärke Läufer, er ist vor dem Ziel gestürzt", kritisierte auch Cyprien Sarrazin, der Abfahrts-Zweite. 

    red
    Akt.
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