Vor Mega-Abfahrt
Girardelli: "Verstehe Aussage von ÖSV-Trainer null"
In Zermatt steigt heute das erste Abfahrtstraining. ÖSV-Coach Pfeifer tippt auf Schweizer Festspiele. "Heute"-Experte Girardelli widerspricht.
Heute steigt das erste Training für die neue Matterhorn-Abfahrt. Sie ist für mich ein besserer Start in die Speed-Saison als Lake Louise. In Kanada interessierten die Top-Skifahrer der Welt keinen Menschen. Da standen beim Lift nebenan mehr Leute an, als im Ziel zusahen. Die Zieltribüne hatte neun Plätze – und die waren jedes Jahr leer.
„Vorgänger von Eliasch bei der FIS haben den Status Quo 50 Jahre nur konserviert“
In Zermatt wird das anders sein. Ich kenne das Gelände der "Gran Becca" gut. Es ist nicht steil, aber attraktiv. Im Skisport ist es notwendig, dass Neues probiert wird. Bei diesem Projekt stehe ich hinter FIS-Präsident Johan Eliasch. Man darf bei der Kritik an seiner Person eines nicht vergessen: Die Vorgänger von Eliasch bei der FIS haben den Status Quo 50 Jahre nur konserviert. Das war das Schlechteste für den Skisport.
„Ich verstehe diese Aussagen null. Als Trainer ist man auch Motivator“
Zurück zur neuen Gletscher-Abfahrt, die auf 3.720 Metern startet und vom Schweizer Olympiasieger Didier Defago entworfen wurde. Der Start ist in Zermatt in der Schweiz, das Ziel in Cervinia Italien. Eines verstehe ich nicht: ÖSV-Coach Pfeifer hat noch vor dem ersten Training die Plätze eins bis sechs an die Schweiz vergeben. Als Grund nannte er den Heimvorteil auf der neuen Strecke.
Ich verstehe diese Aussagen null. Als Trainer ist man auch Motivator.
„Ob drei oder 33 Trainingläufe – das ist zweitrangig“
Natürlich haben die Schweizer mehr auf der neuen Strecke trainiert. Deshalb sind sie aber nicht unschlagbar. Ein Beispiel: Vincent Kriechmayr siegte in Wengen nach einer Corona-Erkrankung praktisch direkt aus dem Krankenbett eingeflogen.
Top-Fahrer stellen sich geistig auf eine neue Herausforderung ein. Ob drei oder 33 Trainingsläufe – das ist zweitrangig.
„Die Bestzeit von Marco Schwarz ist sehr viel wert“
Für mich war der Saisonstart in Sölden verheißungsvoll. Das Damen-Rennen war packend – eines der besten überhaupt. Die Bestzeit von Marco Schwarz ist sehr viel wert. Er hat mit Odermatt den Dominator der letzten Jahre in die Schranken gewiesen. Abbruch hin oder her: Diese Leistung ist mehr wert als ein dritter Platz im Gesamtklassement ganz ohne Abbruch.