"Jetzt nur nicht überlegen"

Girardelli: "Haaser hat sich nichts geschissen"

Raphael Haaser kürte sich in Saalbach sensationell zum Riesenslalom-Weltmeister. "Heute"-Skiexperte Marc Girardelli hatte eine Vorahnung.
Marc Girardelli
15.02.2025, 07:55

Ich habe schon nach Lauf eins in meiner Kolumne geschrieben, dass Haaser der Beste im Riesentorlauf war. Mit Nummer 22 brachte er sich mit einer Top-Fahrt in eine gute Ausgangsposition.

Ganz ehrlich: Ich habe aber zur Halbzeit nicht geglaubt, dass er diesen WM-Riesentorlauf gewinnen kann.

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Im Finale ist er fantastisch gefahren. Haaser hat sich nichts geschissen, er hat die Ski immer laufen lassen. Speziell im Mittelteil war er den Schweizern und Norwegern überlegen.

Er selbst kann sich nicht erklären, warum es plötzlich so läuft, er die Heim-WM mit Gold und Silber um den Hals verlässt. Ich rate ihm dazu, jetzt nicht groß zu überlegen und damit anzufangen, nach den Gründen zu suchen.

Skifahren ist eine emotionale Sache. Als Athlet und auch als Trainer ist es falsch, jedes Tor immer nur rational zu analysieren. Du musst nicht wissen, warum du plötzlich so schnell bist. Wichtig ist es, ein Gefühl dafür zu entwickeln.

Auffällig: Nach seiner Kreuzbandverletzung ist Haaser stärker zurückgekommen. Auch das habe ich oft erlebt. Plötzlich ist der Kopf frei. Und nur weil man ständig trainiert, wird man nicht zwangsläufig besser. Man kann auch falsch trainieren und dabei ausbrennen.

"Gira" zeigt Kante

Haaser ist ein sympathischer Typ. Er hat nicht nur Power, sondern ist auch ein Ästhet. Mich hat er bei seiner Gold-Fahrt in bestimmten Passagen an den großen Riesentorläufer Michael von Grünigen erinnert.

Apropos Schweiz: Sie wurden erstmals bei dieser WM in einem Herren-Bewerb in die Knie gezwungen. Bei Marco Odermatt fehlt mir die Leichtigkeit des Seriensiegers aus dem letzten Jahr. Er ist nicht mehr so überlegen, will es erzwingen. Das ist nie gut.

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