Kein Abfahrts-Stockerl

"Sch... passiert!" Assinger über Abfahrts-Drama

Bei den Abfahrtsklassikern häufen sich die Sturz-Dramen. ORF-Experte Armin Assinger findet im Kitz-Training klare Worte. 
Sport Heute
18.01.2024, 13:25

Fünf Abfahrten hat es im bisherigen Saisonverlauf gegeben, in keiner davon stand ein ÖSV-Läufer auf dem Podest – eine Stockerl-Durststrecke für den heimischen Skiverband, die es bisher noch nie gegeben hat. So schlecht sind Österreichs Abfahrer noch nie in eine Weltcup-Saison gestartet.

"Wenn der Hund wo drinnen sitzt, bringt man ihn schwer heraus", meinte "ORF"-Analytiker Armin Assinger am Rande des Abschlusstrainings auf der Streif am Mittwoch. "Es fährt ja keiner absichtlich langsam, es bemühen sich alle. Es sind aber viele Faktoren, die zusammenspielen. Jetzt sind wir in dem Wellental drinnen, da müssen wir wieder rauskommen", meinte der Ex-Skifahrer, der Vincent Kriechmayr als "Sorgenkind" hervorstrich: "Er ist ein sehr sensibler Rennfahrer. Er ist wirklich in einer Nachdenkphase. Man kann viele Dinge zerdenken. Aus dem Schlamassel herauszukommen, ist extrem zach. Aber er hat die Klasse, ich gebe die Hoffnung da nicht auf", unterstrich der 59-Jährige. 

"Ein Armutszeugnis"

"Was mich mehr betroffen gemacht hat, ist, dass in der Wengen-Abfahrt nur vier Läufer am Start waren, das ist ein Armutszeugnis", meinte Assinger mit Blick auf das klassische Lauberhorn-Rennen. Nur Kriechmayr, Otmar Striedinger, Daniel Danklmaier und Stefan Babinsky, der ausschied, waren am Start. Die erkrankten Daniel Hemetsberger und Christoph Krenn ließen die längste Abfahrt im Weltcup aus, Johannes Strolz konzentrierte sich auf den Slalom am Sonntag, wurde 15. Nachrücker wurden nicht nach Wengen geholt, weil Europacup-Rennen in Saalbach auf dem Programm standen. 

"Ich kann mich an Zeiten erinnern, wo wir 16 Läufer am Start hatten und es nur zehn Startplätze gegeben hat. Aber das ist lange her", erklärte Assinger weiter. Der Ex-Rennläufer und jetzige "Millionenshow"-Moderator hofft hingegen, dass gerade mit dem Heimvorteil in Kitzbühel der Knopf wieder aufgeht. 

Verletzungen? "Shit happens"

Auf Diskussionen rund um das dichte Weltcup-Programm angesprochen, mahnte Assinger zur Gelassenheit. Nach den schweren Stürzen von Alexis Pinturault und Aleksander Aamodt Kilde wurde der enge Kalender angeprangert. "Eines muss man auch festhalten: Wenn die Nummer 46, 48 oder 50 fliegt, interessiert es keinen Menschen. Jetzt, wo es zwei vorne erwischt hat – Pinturault mit Fahrfehler, Kilde nicht im Vollbesitz seiner Kräfte – wird alles infrage gestellt. Shit happens. Das ist auch der Beruf, der bringt Risiken mit sich, keiner ist vor Fehlern gefeit", so Assinger, der betonte, dass es wichtig sei, "zu analysieren und ruhig zu bleiben."

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