Mendy in Gefahr

Ultras drohen Ex-Weltmeister: "Wir verfolgen dich"

Der FC Zürich verpflichtete den Franzosen Benjamin Mendy. Aber: Der Ex-Weltmeister wird wegen seiner Vergangenheit von den eigenen Fans angefeindet.
Sport Heute
26.02.2025, 20:23

Benjamin Mendy lag die Fußball-Welt zu Füßen. Der Verteidiger eroberte mit Frankreich 2018 den WM-Titel, mit Manchester City gewann er fünf Mal die Premier League. Der Marktwert des Starkickers kletterte auf 45 Millionen Euro.

Doch im August 2021 änderte sich Mendys Leben um 180 Grad – er wurde wegen des Vorwurfes der mehrfachen Vergewaltigung in Polizeigewahrsam genommen und von seinem Verein suspendiert. Bis Jänner 2022 saß der Spieler in Untersuchungshaft, insgesamt wurde er wegen 13 Sexualdelikten angeklagt.

Aber: Mendy wurde in allen Anklagepunkten freigesprochen. Allerdings sagte selbst seine Anwältin während des Prozesses, dass sich ihr Mandant "gefühllos" und "moralisch zweifelhaft" verhalten habe – jedoch nicht strafrechtlich falsch.

Fakt ist: Im Sommer 2023 wagte Mendy beim FC Lorient einen Neustart, ehe er im Winter 2025 in die Schweiz zum FC Zürich wechselte. Ein Teil der Fans ist mit der Verpflichtung des Ex-Weltmeisters jedoch gar nicht glücklich.

Der 30-Jährige ist Pfiffen, Flugblättern und Transparenten von den eigenen Ultras ausgesetzt. Und auch im Netz macht der Hass keinen Halt. "Dein Auto, dein Haus, deine liebsten Dinge sind nicht sicher vor uns und wir geben keine Ruhe, bis du dich aus unserer Stadt verpisst", steht auf einem anonymen Schreiben, das die Runde macht.

"Wir, als FCZ-Fans, die die Prinzipien der Solidarität vertreten und gegen sexistische Gewalt stehen, werden keinen Benjamin Mendy in unserem Stadion, keinen Benjamin Mendy in unserer Stadt dulden."

Die Drohungen haben es in sich. "Mendy, du bist nicht sicher hier, wir werden dich nach den Spielen verfolgen. Du kannst dich mit deinen Anwälten vor dem Gesetz schützen, aber du kannst dich nicht vor der Richtung durch das Volk schützen", heißt es weiter.

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Der Verein will sich vorerst nicht zum Schriftstück äußern. Auch die Schweizer Polizei unternimmt vorerst nichts, teilt gegenüber "20minuten.ch" nur mit: "Falls sich die betroffene Person bedroht fühlt und Anzeige erstattet, werden die polizeilichen Ermittlungen aufgenommen, um den Urheber dieser Drohung ausfindig zu machen."

Mendy feierte dennoch einen sportlich erfolgreichen Einstand. Am Samstag kam er beim 2:1 gegen Yverdon in der 70. Minute zum Debüt – und bereitete das Siegestor für Zürich vor.

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