Holland-Mafia

Millionen-Beute! Das ist über Bankomat-Bande bekannt

Sie verfolgen ihr Ziel mit aller Härte. Die Bankomat-Bande sprengt mitten in der Nacht Geldautomaten in die Luft, um an das Bargeld zu kommen.
07.04.2025, 18:11

Sie nehmen keine Rücksicht auf Verluste. Was sie wollen? Bargeld! Die berüchtigten  Bankomatsprenger, auch bekannt als die "Audi-Bande", halten die österreichische Polizei seit Monaten auf Trab. Mittlerweile kann man davon ausgehen, dass eine siebenstellige Geldsumme erbeutet worden ist. Die Tätergruppen suchen sich meist Geldautomaten am Stadtrand oder in der Nähe von Autobahnen aus, wo sie gute Fluchtmöglichkeiten haben.

In den frühen Morgenstunden bringen sie dann ihre Sprengsätze an und jagen die Bankomaten in die Luft. Es handelt sich dabei um einen modernen Banküberfall, der im Schutz der Dunkelheit verübt wird. Anschließend bleiben ihnen nur wenige Minuten Zeit, um das Bargeld einzusammeln und vom Tatort zu flüchten.

Warum werden Gangster "Audi-Bande" genannt?

Oftmals werden für die Flucht PS-starke Fahrzeuge verwendet. Die Täter bevorzugen hochmotorisierte Audi-Modelle, weil die Fahrzeuge bei hohem Tempo ein gutes und vergleichsweise einfaches Handling haben. Zudem gibt es viele solcher Modelle im Straßenbild, was die Fahndung erheblich erschwert.

Bei zwei Coups in Wien benutzten die Täter allerdings auch Mopeds, um von den Tatorten in Liesing und in der Leopoldstadt zu flüchten. Einer der mutmaßlichen Täter wurde letzten Sonntag (6. April 2025) von der Polizei angeschossen und festgenommen – "Heute" berichtete. Doch was ist über die Gangster bekannt?

Banden sind gut organisiert

Ermittler erklären unter vorgehaltener Hand, dass es sich dabei um eine organisierte und gut  strukturierte Bande aus Holland handelt. Es gibt nicht nur bloß eine Bande, sondern mindestens fünf bis sechs, die aktuell tätig sind. Aus Polizeikreisen ist zu vernehmen, dass es feine Unterschiede bei den einzelnen Taten gab.

Die Kripo geht deshalb davon aus, dass allein in Wien mindestens drei Tätergruppen zugeschlagen haben. Ob und inwiefern die Banden miteinander verbunden sind, will man aus ermittlungstaktischen Gründen allerdings nicht preisgeben. Die Pressestelle des Bundeskriminalamtes erklärt, dass das Phänomen in Wellen auftrete. Aktuell sei eine steigende Tendenz der Fälle spürbar.

Ursprung der Bande: Holland

Ursprünglich kommen die Banden aus den Niederlanden, wenig später expandierten sie nach Deutschland. Aktuell geht man davon aus, dass zwischen 200 und 500 Personen an den Machenschaften beteiligt waren bzw. sind. Eine streng hierarchische Struktur wie bei der Cosa Nostra scheint bislang nicht bekannt zu sein.

Die jungen Männer dürften teilweise völlig autark voneinander agieren. Allerdings gilt für die Täter trotzdem das Gesetz der Omerta – festgenommene hüllen sich meist in Schweigen. Die Furcht vor Rache ist eben größer, als die Angst vor dem Gefängnis.

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Geheime Schulungszentren in den Niederlanden

Die Täter sollen geheime Schulungszentren besuchen, um zu lernen, wie die Bankomaten gesprengt werden müssen. Immerhin soll das Bargeld bei der Explosion nicht vernichtet werden. Nach einem erfolgreichen Coup wird das erbeutete Geld oftmals reinvestiert, beispielsweise in Drogenschäfte, um den Profit noch einmal zu steigern.

Die Stadt Utrecht (NL) gilt bis dato als das Zentrum der Automatensprenger. Viele von ihnen kommen aus Problemvierteln – mit den Taten versprechen sie sich nicht nur Ruhm und Anerkennung, sondern vor allem hohe Profite.

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