Sex-Ratespiel in Mittelschule

Queere Workshops sollen nun aus Schulen verbannt werden

In Wien-Favoriten mussten Schüler die sexuellen Vorlieben eines "Pansexuellen" und einer bisexuellen Frau erraten. Der Workshop schlägt hohe Wellen.
Robert Cajic
27.03.2025, 07:30

"Heute"-Leserin Elisabeth (Name von der Redaktion geändert) verstand die Welt nicht mehr, als ihre Tochter vergangene Woche völlig aufgelöst von der Schule heimkehrte: Schüler einer dritten Klasse der Mittelschule Herzgasse in Wien-Favoriten mussten nämlich im Zuge eines LGBTIQA+-Workshops die Sexualität zweier Erwachsener erraten.

Pan- und bisexuell: Kinder mussten Sexualität erraten

Ein Mann (31) und eine Frau (24) packten in Schulklassen zuerst über ihr Leben aus. Daraufhin sollten die Kids erraten, wie sich die beiden sexuell definieren. Schließlich kam heraus, dass eine Person "pansexuell", die andere bisexuell ist.

Der Workshop von "queerfacts" schlägt laut Online-Preisliste mit 390 Euro pro Klasse zu Buche. Dabei wurden die Erziehungsberechtigten der Schüler weder zur Kasse gebeten noch im Vorfeld über den Workshop informiert. Eltern sind empört, FPÖ-Politiker gehen auf die Barrikaden.

Das bedeutet Pan- und Bisexualität

Der Begriff Bisexualität meint, dass man sowohl das eigenen als auch das andere Geschlecht (gemeint sind Frauen und Männer) lieben kann. Pansexualität hingegen meint Menschen, für die das Geschlecht in Sachen Sexualität keine Bedeutung hat: Männer, Frauen, aber etwa auch inter- oder genderfluide Menschen können als anziehend empfunden werden.

Bei den Workshops von "queerfacts" handelt es sich um ein Bildungsprojekt, das Extremismus und Sexismusprävention aufgreift – finanziert von dem von SP-Ministerin Korinna Schumann geführten Ressort für Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz. Mit etwas kuriosen Methoden sollen Schüler im Zuge der Kurse die Sexualität ihrer Gegenüber erraten.

Sozialministerin Korinna Schumann (SP)
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

"Tochter verstört nach Hause gekommen"

Vom Ergebnis des Kurses schien Mutter Elisabeth nicht begeistert gewesen zu sein. Ihre Tochter fand den Sex-Vortrag im Klassenzimmer mit zunehmender Fortdauer immer unangenehmer – traute sich aber nicht, ihre Gefühle zu äußern.

„Meine Tochter ist verstört nach Hause gekommen und hat von einem pansexuellen Mann in ihrer Klasse erzählt.“
ElisabethMusste mit ihrem Kind nach dem Workshop zum Thema Sexualität "nachsitzen"

Elisabeths Tochter war jedenfalls nicht begeistert, die Sexualität des 31-jährigen "pansexuellen" Mannes und der 24-jährigen bisexuellen Frau erraten zu müssen. "Sollen die Schüler jetzt auf die Straße gehen und raten, welche sexuellen Vorlieben die Passanten haben?", fragte Mutter Elisabeth im Gespräch mit "Heute".

Auf Anfrage von "Heute" erklärte die Bildungsdirektion Wien, dass "während des gesamten Workshops die pädagogische Qualität durch die durchgehende Anwesenheit von Lehrkräften gewährleistet wurde". Die FPÖ-Gemeinderäte Maximilian Krauss, Stefan Berger und Udo Guggenbichler sehen das aber anders und fordern in einem Antrag ein "Förderstopp und Zutrittsverbot für das Projekt 'queerfacts' und Partnervereinen an Wiener Schulen".

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Sex-Ratespiele würden Kinder verunsichern

In einem Antrag im Gemeinderat spricht die Wiener FPÖ von einem "skandalösen Schulworkshop": "Vorgeblich eine Art von Sexualkunde, die jegliches altersgerechtes Maß vermissen lässt und Eltern sowie Schüler gleichermaßen fassungslos zurücklässt."

Es sei inakzeptabel, dass in öffentlichen Schulen Wiens ideologische Programme abgehalten werden, die weder pädagogisch noch altersgerecht aufbereitet sind. Die FPÖ-Mandatare befürchten, dass die Kinder in ihrer geschlechtlichen Identität verunsichert und mit übergriffigen Inhalten konfrontiert würden.

Verbot und Förderungs-Aus gefordert

"Derartige Workshops haben an Schulen nichts verloren. Es ist Aufgabe der Stadt Wien, die Kinder vor ideologischer Indoktrination und fragwürdigen pädagogischen Konzepten zu schützen. Darüber hinaus ist es nicht tragbar, dass ein derart agierender Verein auch noch mit öffentlichen Geldern gefördert wird", stellt die FPÖ klar.

Nun fordert die FPÖ die amtsführende Stadträtin für Bildung, Jugend, Integration und Transparenz auf, ein sofortiges Verbot dieser Workshops an Wiener Schulen zu veranlassen. Außerdem sollen die Förderungen für die queeren Kurse gestrichen werden. Eine Abstimmung soll laut Antrag der FPÖ über die Zukunft von "queerfacts" an Schulen entscheiden.

{title && {title} } rca, {title && {title} } Akt. 27.03.2025, 09:34, 27.03.2025, 07:30
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