Frauenhass

"Nu*** aus TV!" Moderatorin wehrt sich gegen Hass

Nach frauenfeindlichen Anfeindungen in den sozialen Medien sagt TV-Moderatorin Valentina Maceri: "Hass wird mir immer ein Rätsel bleiben."
20 Minuten
27.02.2025, 07:11

Hass, Frauenfeindlichkeit, Beleidigungen, all das schlägt Ex-Fußballerin und blue-Sport-Moderatorin Valentina Maceri auf Social Media entgegen, als sie auf Sport1 in der Fußball-Talkshow "Doppelpass" zu Gast ist.

"Nu*** aus dem schweizerischen TV im Dopa", ist ein Beispiel. "Gesponsert von Botox und Fillern", ist ein weiteres. Jemand anderes schreibt: "Ich hoffe, dass in Zukunft in eurer 'Doppelpass'-Sendung ausschließlich weibliche Expertinnen auftreten, damit ich mir das Einschalten komplett sparen kann." Es gibt noch mehr Beispiele. Noch schlimmere.

Valentina Maceri: "Hass wird mir immer ein Rätsel bleiben"

Maceri schlägt nun zurück: "Grundsätzlich muss man leider immer mit Hasskommentaren rechnen, wenn man als Frau in Fußball-Talkrunden sitzt." Doch Anfeindungen auf Social Media könne sie nicht ernst nehmen. "Der Hass wird mir immer ein Rätsel bleiben. Und es ist ja auch so, dass sie es dir persönlich niemals so sagen würden. Sie verstecken sich in der Anonymität der sozialen Medien und fühlen sich stark, wenn sie andere beleidigen."

Doch warum der Hass? Die 31-Jährige hat hier klare Vermutungen. Ihre, wie sie sagt, "feminine Art" sich zu kleiden, mit langen Fingernägeln, Lippenstift, knappen Röcken sei ein Grund. Aber auch ihr gesundes Selbstbewusstsein und ihre Kompetenz schrecke die Internet-Trolle ab. Diese Menschen seien nicht veränderbar und ließen sich nicht umerziehen. Es sei doch die größte Strafe, wenn Sport1 sie weiterhin regelmäßig einlade, so Maceri.

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Die Moderatorin, die seit 2023 Moderatorin bei blue Sport ist, war bereits letzten Herbst zu Gast im "Doppelpass". Damals kritisierte sie den damaligen BVB-Trainer Nuri Sahin scharf. Die Kommentare waren auch damals heftig. "Ich wurde für meine Kritik zerrissen. Vier Monate später wurde er entlassen", sagt Maceri nun zu 20 Minuten. "Ich habe den Ausschnitt dann noch einmal gepostet, um es den Internet-Trollen verständlich zu machen, dass ihre Beleidigungen sinnlos sind. Das ist für mich die größte Genugtuung."

Sich vom Hass abzugrenzen, ihn nicht zu nah an sich heranzulassen, das musste Maceri, die früher selbst Profifußballerin war sowie deutsche Junioren-Nationalspielerin, jedoch zuerst lernen. Auch verrät sie: "Freundinnen fragen mich, wieso ich die Menschen nicht anzeige, doch das wäre ein 24-Stunden-Job. Das macht keinen Sinn."

Das sagt der Sender

Sport1 verurteilt den Hass im Netz auch. Der deutsche Privatsender teilt auf Anfrage in klaren Worten mit, dass man Flagge gegen Hass, Hetze und Diskriminierung zeige. Angesprochen auf den Hass gegen Maceri sagt ein Sprecher: "Für uns zählt bei der Gästeauswahl für den ‹Doppelpass› an erster Stelle das Fachwissen, eine klare Meinung und der Unterhaltungswert für unsere Zuschauerinnen und Zuschauer."

Der Sprecher erklärt weiter: "Das bringen sowohl Almuth Schult (frühere deutsche Nationaltorhüterin, Anm. d. Red.) als auch Valentina Maceri mit, wie sie auch am Sonntag wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben." Deshalb freue man sich bereits jetzt darauf, sie bald wieder in den "Doppelpass" einzuladen. "Gäste wie sie sind eine Bereicherung für die Sendung."

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