"Geschmacklos, Skandal"

Messer an der Kehle! Empörung nach Fan-Choreo

Der 1. FC Köln steht in der Kritik! Der Klub erlaubte den Fans, im Derby gegen Düsseldorf eine geschmacklose Choreografie zu zeigen.
Sport Heute
26.02.2025, 15:55

Der 1. FC Köln ist auf einem guten Weg, in die Bundesliga aufzusteigen. Nach 23 Runden liegt der Klub von Trainer Gerhard Struber und der beiden ÖFB-Legionäre Florian Kainz und Dejan Ljubicic auf Rang zwei. Zudem hat in der Stadt die "fünfte Jahreszeit" begonnen – der Karneval.

Und dennoch haben die Klub-Verantwortlichen aktuell wenig zu lachen. Schuld daran ist eine riesige Choreo der Fans im Sonntags-Hit gegen Düsseldorf.

Darauf zu sehen war eine Gestalt mit Köln-Krawatte, die ein Messer an den Hals der Glücksgöttin Fortuna hält – die Namenspatronin von Fortuna Düsseldorf ist. Dazu standen die Worte: "Glück ist kein Geschenk der Götter."

Das brutale Sujet rief Entrüstung und Empörung hervor. "Rivalität kann gerne mit einem gewissen Augenzwinkern ausgetragen werden. Aber diese Choreografie – das Messer an der Kehle – war auch im Kontext der jüngsten Ereignisse in unserem Land nicht nur geschmacklos, sondern auch völlig unangebracht", sagte Fortunas Sportvorstand Klaus Allofs.

Pikant: Das Plakat wurde vorab von den Köln-Bossen genehmigt. "Wir haben nichts Diskriminierendes gesehen und auch keinen Aufruf zur Gewalt", verteidigt sich Geschäftsführer Christian Keller. Es habe sich um "eine comichafte Darstellung von zwei Fantasiefiguren" gehandelt. Nachsatz: "Wenn das Motiv den einen oder anderen bestürzt, kann ich das nachvollziehen."

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Bestürzt zeigt sich unter anderem die Politik. Herbert Reul, Innenminister von Nordrhein-Westfalen, klagt im "Kölner Stadt-Anzeiger": "Wir bekämpfen jeden Tag Messergewalt auf der Straße – und im Stadion wird mit einem solchen Bild provoziert. Ich erwarte da von den Verantwortlichen des Vereins, dass sie auch einschreiten. Stattdessen wird die Sache noch heruntergespielt. Das ist der nächste Skandal."

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagt: "Wer ein solches Motiv billigt, zeigt seine Ignoranz gegenüber unserer aktuellen gesellschaftlichen Situation." Reker weiß, wovon sie spricht – sie war 2015 selbst Opfer einer Messerattacke, wurde damals lebensgefährlich verletzt.

Köln-Boss Keller bleibt bei seiner Sicht der Dinge. "Wenn die Rivalität sich nur auf dem Platz abspielen soll, muss man an einer anderen Stelle Zugeständnisse machen. Unabhängig davon, ob es einem gefällt oder nicht. Wenn ich mir ein Motiv wünschen würde, wäre ein anderes drauf. Wenn aber das die einzige kritische Beanstandung nach so einem Derby ist, kann ich damit leben."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 26.02.2025, 15:56, 26.02.2025, 15:55
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