Doppeltes Comeback
Braathen freut sich auf Hirscher: "Ein Traum wird wahr"
Das Sölden-Comeback von Lucas Braathen ist fix, jenes von Marcel Hirscher so gut wie. Beide wechselten den Verband, der Brasilianer gewährt Einblicke.
Marcel Hirscher kehrt nach 2.051 Tagen in den Ski-Weltcup zurück, bestreitet am Sonntag den Riesentorlauf in Sölden. Das bestätigte am Dienstag der holländische Verband, für den der 35-Jährige heuer fährt. Aber: Der Salzburger selbst lässt sich noch ein Hintertürchen offen, wartet mit einer Fix-Zusage weiter ab. Spätestens am Freitag muss Klarheit herrschen.
"Für mich wird jedenfalls ein Traum wahr", sehnt Lucas Braathen, der selbst eine Saison ausließ, die Rückkehr des Superstars herbei. "Zusammen mit Ted Ligety ist er der Skifahrer, den ich am meisten studiert habe. Marcel hat mich inspiriert. Nur eine Sache hat gefehlt: Ich hatte nie die Option, gegen ihn zu fahren."
Das ändert sich nun. Wie Hirscher wechselte Braathen die Nation, ist nun Brasilianer. "Eine coole Möglichkeit, alles auf meine Bedürfnisse maßzuschneidern." Der neue Weg ist allerdings auch mit Arbeit verbunden. "Ich habe Job-Interviews geführt, um Leute einzustellen. Ich bin es mit meinem Vater angegangen, als ob ich ein Start-up gründen würde. Und ich habe es ein wenig gehalten wie Steve Jobs, der einmal gesagt hat: 'Bei Apple stellen wir nicht Leute ein, um ihnen zu sagen, was sie tun sollen. Wir holen Leute, die uns sagen, was zu tun ist.'"
In Brasilien ist Braathen noch keine große Nummer. Der lokalen Presse musste er den Skisport erst erklären. "Man fährt mit 140 Stundenkilometern um Plastiktore herum einen Berg hinunter", grinst der 24-Jährige. Die Eigenheit der Südamerikaner: "Wenn sie einen Star haben, den sie unterstützen können, ist es völlig egal, was er macht."
Auf den Punkt gebracht
- Marcel Hirscher kehrt nach über 2.000 Tagen in den Ski-Weltcup zurück und wird am Sonntag den Riesentorlauf in Sölden bestreiten, wobei er sich eine endgültige Zusage noch offenhält
- Lucas Braathen, der selbst eine Saison pausierte und nun für Brasilien fährt, freut sich besonders auf die Rückkehr des Superstars, den er stets bewundert hat und gegen den er nun endlich antreten kann