Machtkampf spitzt sich zu

ÖFB-Torhelden erhöhen im TV Druck auf Verbandsspitze

Christoph Baumgartner und Michael Gregoritsch schießen Österreich in Kasachstan zum Sieg, haben dann im ORF klare Botschaften an die ÖFB-Spitze.

Sport Heute
ÖFB-Torhelden erhöhen im TV Druck auf Verbandsspitze
Christoph Baumgartner verteidigt ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold (l.).
Gepa

2:0-Sieg im kasachischen Almaty, Nations-League-Finalduell mit Slowenien in Wien gesichert – sportlich war das vorletzte Länderspiel der Saison am Donnerstag ein Erfolg. Hinter den Kulissen brodelt es im ÖFB aber weiter.

Zur Erinnerung: Im Machtkampf war Geschäftsführer Bernhard Neuhold zuletzt von Präsident Klaus Mitterdorfer mitgeteilt worden, dass der auslaufende Vertrag nicht verlängert werde. Dem Boss schwebt eine Neuaufstellung der Strukturen vor – sehr zum Ärger von Teamchef Ralf Rangnick und seinem Spielerrat.

2:0! Österreich schlägt Kasachstan im Schongang

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    Österreichs Fußball-Stars im Nations-League-Duell gegen Kasachstan in Almaty.
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    Am Donnerstag hatte Rangnick die Abschiedspressekonferenz vor dem Spiel als Bühne für eine Brandrede gegen die ÖFB-Spitze und derzeitigen Vorgänge genützt. Tags darauf taten ihm das nun Christoph Baumgartner und Michael Gregoritsch gleich. Der Druck auf Mitterdorfer und die ÖFB-Spitze wächst immer mehr.

    Torschützen mit Botschaft

    Erst führten Baumgartner und Gregoritsch die Österreicher 5.640 Kilometer von der Heimat entfernt mit ihren Toren zum 2:0-Sieg. Dann schossen sie auch vor der ORF-Kamera scharf.

    Baumgartner äußerte sich zum anhaltenden ÖFB-Streit deutlich: "Am Ende des Tages sind wir Profis. Wenn wir ins Stadion kommen, geht es um Fußball. Das haben wir heute gezeigt. Abseits vom Platz beschäftigt es uns. Es ist eine schwere Situation. Der Mannschaftsrat hat sich geäußert. Es gibt ein paar Sachen, die nicht so laufen. Viele sind schon lange dabei und haben viel geleistet. Dann kann man auch den Mund aufmachen. Es geht um Respekt und höflichen Umgang. Der Berni Neuhold ist für uns eine unfassbar wichtige Person ist, die uns schon lange begleitet. Das haben wir im Brief offen geschrieben."

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      Gepa

      Baumgartner bemängelt fehlenden Respekt

      Baumgartners deutliche Worte in Richtung Verbandsspitze: "Es ist schade, wenn nicht reagiert wird, wir keine Rückmeldung kriegen. Gewisse Aussagen finde ich auch nicht ideal, weil es um Respekt geht. Wir repräsentieren den österreichischen Fußball nach außen, das zuletzt gut." Der Leipzig-Legionär deutete damit Aussagen eines Funktionärs an, der den Spielern in der Präsidiumssitzung am 18. Oktober ausgerichtet hatte, sie sollten sich lediglich auf das Kicken konzentrieren.

      Rangnick war in der Präsidiumssitzung anwesend, wie er am Mittwoch verraten hatte, wäre rückblickend aber lieber nicht dabei gewesen – so die klare Ansage des Deutschen.

      "Lob an Neuhold"

      Gregoritsch äußerte sich nach dem Abpfiff weniger konkret, brach aber ebenfalls ungefragt eine Lanze für Neuhold und setzte damit ein deutliches Zeichen: "Sehr großes Lob an die Organisation von Mario Margreiter und Bernhard Neuhold." Neuhold war aufgrund des enormen logistischen Aufwandes rund um die Kasachstan-Reise dieser Tage besonders gefordert gewesen.

      Bei bitterkalten Minus sechs Grad ist auch die Stimmung im ÖFB-Tross in Almaty deutlich unterkühlt. Der Druck auf Mitterdorfer wächst. Die Spieler zeigten auch vor dem anstehenden Nations-League-Finales um den Aufstieg gegen Slowenien (Sonntag in Wien) wieder Gesicht.

      red
      Akt.
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