Red-Bull-Machtkampf
Mateschitz und Swarovski lachen in Imola Krise weg
Mark Mateschitz feierte den internen Sieg gegen die thailändischen Miteigentümer am Wochenende an der Seite von Herzdame Victoria Swarovski in Imola.
Das Damoklesschwert Standortwechsel über der österreichischen Seite des Red-Bull-Konzerns ist weg. Firmen-Erbe Mark Mateschitz soll sich im internen Kampf gegen die thailändischen Mehrheitseigner durchgesetzt, den drohenden Wechsel nach Asien abgewendet haben.
Chalerm Yoovidhya und seine Familie halten 51 Prozent des Konzerns, hatten zuletzt einen Vertreter nach Österreich entsendet, der unter anderem den möglichen Standortwechsel nach Thailand prüfen sollte. Viele Beschäftigte in Österreich bangten um ihre Jobs, der Bund um die Steuer-Gelder aus dem Brausekonzern.
Victoria Swarovski und Mark Mateschitz in Imola
Die "SN" zitiert aus einem internen Schreiben an die 17.000 Beschäftigten, dessen Inhalt brisant ist. An der Konzernstruktur und am Standort des Headquarters werde sich nichts ändern. "Wir werden weiterhin keine Zeit damit verschwenden, Leuten zuzuhören, die sehr viel Meinung und wenig Ahnung haben."
Yoovidhya inszenierte sich zum Saisonstart im Rahmen der Formel 1 an der Seite des umstrittenen Red-Bull-Teamchefs Christian Horner. Horner war vor der Saison durch schwere Vorwürfe einer Mitarbeiterin in Verruf geraten, durch die Rückendeckung aus Thailand im Amt geblieben – trotz heftigen Gegenwindes der österreichischen Konzern-Seite. Mark Mateschitz tauchte in dieser Zeit unter, war öffentlich nicht zu sehen.
Ganz anders am vergangenen Wochenende. Der Sohn von Firmen-Gründer Dietrich Mateschitz, der Ende 2022 verstarb, zeigt sich in Imola wieder im Fahrerlager der Formel 1. Die Bilder an der Seite seiner Partnerin Victoria Swarovski und seiner neuen rechten Hand, Peter Grubinger, haben Symbolwirkung. Praktisch zeitgleich mit Bekanntwerden des internen Sieges in der Debatte um einen möglichen Standortwechsel tritt Mateschitz nach monatelanger Absenz wieder in der PS-Königsklasse in Erscheinung.
Und die Bilder zeigen: Mateschitz und Swarovski sind bestens gelaunt, lachen die Krise demonstrativ weg.
Die österreichische Red-Bull-Seite rund um Mateschitz vermittelt so den Mitarbeitern nach turbulenten Wochen und Monaten wieder etwas mehr Ruhe. Der Wirbel um die Causa Horner drohte zuletzt überzukochen. "Superhirn" Adrian Newey kündigte bereits seinen Absprung nach Saisonende an, wird Red Bull Racing zur Konkurrenz verlassen – die Destination ist noch ungewiss. Gerüchte ranken sich auch um Motorsportboss Helmut Marko und Triple-Weltmeister Max Verstappen, die dem österreichischen Lager und damit der Horner-Gegenseite zuzurechnen sind.
Auf den Punkt gebracht
- Mark Mateschitz hat sich im internen Kampf gegen die thailändischen Mehrheitseigner durchgesetzt und den drohenden Standortwechsel nach Asien abgewendet
- Zusammen mit seiner Partnerin Victoria Swarovski und seinem neuen rechten Hand, Peter Grubinger, zeigt er sich wieder im Fahrerlager der Formel 1, was für Ruhe und Stabilität in der österreichischen Red-Bull-Seite sorgt