"Klatsche Kopf an die Wand"
Russell macht Verstappen-Drohung öffentlich
Max Verstappen und George Russell liefern sich seit dem Katar-Wochenende ein Verbal-Duell. Der Brite machte nun eine vermeintliche Drohung öffentlich.
Russell und Verstappen waren vor dem Grand Prix von Losail im Zimmer der Rennkommissare aufeinander getroffen. Der Niederländer, der im Qualifying am vergangenen Samstag der Schnellste war, fasste eine Strafversetzung um einen Platz aus, weil er der Meinung der Stewards zufolge in einer Aufwärmrunde den Mercedes-Star Russell, der sich ebenso auf einer Aufwärmrunde befand, behindert hatte.
Tatsächlich war der 27-jährige Red-Bull-Star in seiner Runde auffällig langsam unterwegs gewesen, unterhalb der vorgegebenen Zeit für eine langsame Runde. Da es sich aber eben nicht um einen Qualifying-Versuch handelte, wurde Verstappen nur um einen Platz zurückversetzt.
Lügen-Vorwurf von Verstappen
Auf der Strecke antwortete der Vierfach-Weltmeister dann im Stile eines echten Champions, gewann den Großen Preis. Und holte unmittelbar danach zum Rundumschlag aus. "Es ist sehr enttäuschend. Ich habe jeden Respekt vor ihm verloren. Ich war in meinem Leben schon oft in diesem Besprechungszimmer. Ich habe noch nie erlebt, dass jemand versucht hat, den anderen so sehr zu bescheißen", hatte Verstappen losgeledert. Am Donnerstag vor dem finalen Grand-Prix-Wochenende in Abu Dhabi legte der Niederländer dann nach: "Ich bereue nichts. Vielleicht würde ich heute sogar mehr sagen. In meiner ganzen Karriere habe ich so etwas noch nie erlebt, dass sich jemand derart verhält und dabei auch noch lügt", meinte der 27-Jährige.
Max Verstappen feiert seinen vierten WM-Titel
Russell macht Verstappen-Drohung öffentlich
Das ließ Russell nicht auf sich sitzen. Der britische Mercedes-Star erzählte deshalb am Donnerstag seine Version der Geschichte und machte eine vermeintliche Drohung des Vierfach-Weltmeisters in Katar öffentlich. "Ich finde das alles ziemlich ironisch, wenn man bedenkt, dass er am Samstagabend noch gesagt hat, er würde alles tun, um dafür zu sorgen, dass er mit mir crasht. Zitat: ,Meinem verdammten Kopf an die Wand zu klatschen´", wurde Russell von "Motorsport.com" zitiert.
"Die Integrität einer Person infrage zu stellen, während er am Tag zuvor solche Kommentare abgegeben hat, find ich sehr ironisch. Und ich werde nicht hier sitzen und es akzeptieren. Menschen werden seit Jahren von Max gemobbt, er kann nicht damit umgehen, wenn etwas gegen ihn läuft", ergänzte Russell. Im Zimmer der Rennkommissare würde man zwar "hart kämpfen", es sei aber "niemals persönlich. Aber er geht da einfach zu weit", meinte der Mercedes-Mann.
"Ich kenne Max seit zwölf Jahren, wir hatten schon vorher Respekt voreinander, hatten nie Zusammenstöße. Aber wir haben einen Fahrer, der an der Spitze des Sports steht und das Gefühl hat, über dem Gesetz zu stehen. Was wir schon in der Saison 2021 gesehen haben oder in Mexiko gegen Lando Norris, das waren keine aggressiven Manöver, das war Leben oder Tod. ,Ich bin bereit, den von der Strecke zu nehmen´. Und ich denke nicht, dass wir so rennfahren sollten", meinte Russell, der gleichzeitig auch Vorsitzender der Fahrer-Gewerkschaft GPDA ist.
Auf den Punkt gebracht
- Max Verstappen und George Russell liefern sich seit dem Katar-Wochenende ein hitziges Verbal-Duell, das durch eine vermeintliche Drohung von Verstappen weiter angeheizt wurde.
- Russell machte öffentlich, dass Verstappen ihm gedroht habe, ihn absichtlich in einen Unfall zu verwickeln, was Russell als ironisch und inakzeptabel bezeichnete, während Verstappen seinerseits Russell des Lügens und unfairen Verhaltens beschuldigte.