Nach Strafe

"Absoluter Blödsinn" – F1-Ikone unterstützt Verstappen

Wegen eines Fluch-Ausdrucks ist Max Verstappen ins Visier der FIA-Kommissare geraten. Nun erhält der Dreifach-Weltmeister prominente Unterstützung.

Sport Heute
"Absoluter Blödsinn" – F1-Ikone unterstützt Verstappen
Max Verstappen wurde bestraft, Eddie Jordan kann es nicht nachvollziehen.
Imago Images

"Das Auto war f***ed" – das sagte der Red-Bull-Star während einer offiziellen Pressekonferenz des Motorsport-Weltverbandes FIA in Singapur, als der Niederländer auf das Qualifying von Baku angesprochen wurde. Ein Ausdruck, der für den Dreifach-Weltmeister ein Nachspiel hatte, denn die FIA-Stewards sprachen in der Folge eine Strafe gegen Verstappen aus, der Niederländer muss Sozialstunden ableisten, ein Boykott des Niederländers war die Folge, Verstappen gab bloß einsilbige Antworten.

Das sorgte für Aufsehen und teils heftige Diskussionen im Fahrerlager. Auch, weil Ferrari-Mann Charles Leclerc, der ebenso im Rahmen einer Medienrunde fluchte, wenig später mit einer Geldstrafe von 10.000 Euro, die Hälfte davon auf Bewährung, belegt wurde.

Die Formel-1-Aufreger 2024

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    Die größten Formel-1-Aufreger 2024: Rivalität zwischen Norris und Verstappen, das Red-Bull-Beben um Horner, der Hamilton-Wechsel.
    Die größten Formel-1-Aufreger 2024: Rivalität zwischen Norris und Verstappen, das Red-Bull-Beben um Horner, der Hamilton-Wechsel.
    IMAGO/PanoramiC

    Jordan und Fahrer-Gewerkschaft stützen Verstappen

    Verstappen erhielt nun prominente Unterstützung. Denn auch der ehemalige Formel-1-Teamchef Eddie Jordan stellte sich an die Seite des Niederländers. "Das ist doch ein Sturm im Wasserglas, absoluter Blödsinn", meinte der Kult-Teamchef bei "talkSport". "Ich glaube, es hat damit angefangen, dass man Max einen kleinen Seitenhieb verpassen wollte. Aber Max ist zu clever für viele Leute – nicht nur auf der Strecke, sondern auch neben der Strecke", meinte Jordan weiter, sprach damit an, dass der Red-Bull-Star die Lerclerc-Untersuchungen ins Rollen brachte, indem er ansprach, dass er selbst eine Strafe kassierte, während gegen den Monegassen nicht ermittelt worden war. Erst danach reagierte die FIA, die Strafe für den Ferrari-Star war dann die Folge.

    Mittlerweile stellten sich auch die Fahrer in einer gemeinsamen Erklärung der Fahrer-Gewerkschaft GPDA gegen FIA-Präsidenten Mohammed Bin Sulayem, der kurz vor der Fluch-Kontroverste um Verstappen die Rennfahrer aufgefordert hatte, weniger Kraftausdrücke am Boxenfunk zu gebrauchen. "Wir ermahnen den FIA-Präsidenten, seinen eigenen Ton und seine Aussagen zu überdenken, wenn er mit unseren Fahrer-Mitgliedern spricht, oder auch über sie, egal ob in einem öffentlichen Raum oder nicht", hieß es da. Die Fahrer-Gewerkschaft betonte, dass die Piloten "Erwachsene" seien, "ihnen muss man bezüglich so trivialer Dinge wie dem Tragen von Schmuck oder Unterwäsche keine Anweisungen via Medien geben", hieß es mit Blick auf Kontroversen der vergangenen Jahre weiter. Außerdem forderten die Fahrer Transparenz, wofür die Geldstrafen verwendet werden.

    "Alle Top-Fahrer sind sich einig: Wenn das Auto beschädigt ist und sie das F-Wort benutzen wollen, werden sie es auch benutzen. Es ist derzeit in der englischen Sprache das am öftesten verwendete Wort, ob es uns gefällt oder nicht. Man sollte es nicht in einer konfrontativen Situation oder aggressiv verwenden, aber wenn man etwas erklärt, was passiert ist, dass das Auto kaputt ist, dann ist es eine brillante Beschreibung", ergänzte Jordan. Denn auch Verstappen hatte schließlich keinen Konkurrenten direkt angegriffen, sondern sein eigenes Auto mit dem Fluch-Ausdruck gemeint.

    Auf den Punkt gebracht

    • Max Verstappen geriet wegen eines Fluch-Ausdrucks während einer FIA-Pressekonferenz ins Visier der Kommissare und erhielt eine Strafe, die zu heftigen Diskussionen führte
    • Der ehemalige Formel-1-Teamchef Eddie Jordan und die Fahrer-Gewerkschaft GPDA stellten sich hinter Verstappen und kritisierten die Reaktion der FIA, wobei sie mehr Transparenz und einen respektvolleren Umgang forderten
    red
    Akt.