Nach Verstappen-Eklat
Bei Fluchen droht Suspendierung und Punkteabzug
Max Verstappen und Charles Leclerc wurden für Fluch-Ausdrücke in der letzten Saison bestraft. Die FIA verschärfte nun sogar die Regeln.
Die Fahrer in der Formel 1 müssen zukünftig mit deutlich höheren Geldstrafen oder gar Suspendierungen und Punktabzügen rechnen, sollten sie sich nach Ansicht des Automobil-Weltverbands im Ton vergreifen. Dies teilte die FIA am Donnerstag in einer Erklärung mit, obwohl eine erste Regelverschärfung im vergangenen November bereits von den Fahrern und insbesondere vom viermaligen Weltmeister Max Verstappen kritisiert worden war.
Zu ahndendes Fehlverhalten definierte die FIA als "die allgemeine Verwendung von Sprache (schriftlich oder verbal), Gesten und/oder Zeichen, die beleidigend, vulgär oder rücksichtslos sind und als beleidigend, demütigend oder unangemessen empfunden werden können". Dazu gehören auch "Tätlichkeiten (etwa Ellbogenstöße, Tritte, Schläge oder Stöße)" und die "Anstiftung zu einer der genannten Handlungen".
Die Formel-1-Aufreger 2024
Suspendierung, Punkteabzug droht
Der für alle FIA-Rennserien geltende Strafrahmen liegt beim erstmaligen Verstoß zwischen 10.000 und 15.000 Euro, beim zweiten Verstoß zwischen 20.000 und 30.000 Euro und bei jedem weiteren zwischen 30.000 und 45.000 Euro. Diese Beträge werden jedoch für Formel-1-Fahrer mal vier multipliziert, der Maximalbetrag liegt demnach bei 180.000 Euro. Ab dem zweiten Verstoß droht zudem eine einmonatige Suspendierung, beim dritten zusätzlich ein Punktabzug.
In der vergangenen Saison musste Red-Bull-Pilot Verstappen Sozialstunden ableisten, weil er in einer Pressekonferenz in Singapur geflucht hatte. Der nunmehrige Vierfach-Weltmeister bezeichnete auf das vorangegangene Baku-Qualifying angesprochen seinen Boliden als "fucked". Die FIA-Kommissare verdonnerten den Niederländer zu den Sozialstunden, die der nun 27-Jährige am Rande der FIA-Gala in Ruandas Hauptstadt Kigali abhielt.
Ferrari-Star Leclerc war wegen eines ähnlichen Vergehens mit einer Geldstrafe von 10.000 Euro belegt worden. Beide äußerten sich anschließend kritisch über FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem, geschlossen sprach sich zudem das Fahrerfeld in einem offenen Brief gegen die Sanktionen aus. Vor der Verstappen-Strafe hatte der FIA-Präsident noch erklärt, Formel-1-Fahrer sollten am Boxenfunk weniger Kraftausdrücke gebrauchen, sie seien schließlich "keine Rapper".
Auf den Punkt gebracht
- Die FIA hat die Regeln für unangemessenes Verhalten in der Formel 1 verschärft, nachdem Max Verstappen und Charles Leclerc in der letzten Saison für Fluch-Ausdrücke bestraft wurden.
- Zukünftig drohen den Fahrern deutlich höhere Geldstrafen, Suspendierungen und Punkteabzüge, wenn sie sich im Ton vergreifen oder sich anderweitig unangemessen verhalten.