Österreich nicht betroffen
F1-Boss kündigt Kalender-Revolution für Europa an
Worüber schon jahrelang spekuliert wurde, scheint bald Realität zu werden: Formel-1-Boss Stefano Domenicali will den Rennkalender umkrempeln.
24 Rennen umfasst der Formel-1-Kalender in der aktuellen Saison. Und auch 2025 sind genauso viele Rennen im bereits abgesegneten Rennkalender der Motorsport-"Königsklasse" vorgesehen. Derweil drängen immer neue Rennstrecken in die Formel 1.
Deshalb kündigte Formel-1-Boss Domenicali nun im Rahmen eines Investorentreffens des Formel-1-Rechteinhalbers Liberty Media ein Rotationsprinzip an, das vor allem die Rennen in Europa treffen wird. Demnach würden "mittelfristig einige Grands Prix in Europa nach dem Rotationsprinzip" ausgetragen werden, erklärte Domenicali. Dies würde dann "weitere neue Optionen" schaffen, deutete damit an, dass neue Rennstrecken in die "Königsklasse" kommen könnten – allerdings ohne Details zu nennen. Nur so viel: Man wolle "schon bald" Klarheit haben.
Die Formel-1-Aufreger 2024
Wie das Rotationsprinzip funktioniert
Das Rotationsprinzip sieht vor, dass sich zwei Europa-Rennen – meist aus einer ähnlichen Region – mit der Austragung eines Großen Preises abwechseln würden, wie es einst die beiden Deutschland-Strecken am Nürburgrind und in Hockenheim taten. Die Formel 1 hätte so den Vorteil, mehr Strecken in die Formel 1 zu bekommen, die Promoter und Streckenbetreiber hätten den Vorteil, mehr Zeit zu haben, um Tickets zu verkaufen und Sponsoren zu finden.
Der negative Aspekt dabei ist aber freilich, dass einige Traditionsrennstrecken durch die Rotation aus dem Formel-1-Kalender fliegen könnten.
Langer Vertrag mit Österreich-GP
Welche Strecken dafür infrage kommen, zeigt ein Blick auf die noch laufenden Verträge. Denn nach 2025 könnten gleich mehrere Traditionsrennstrecken in Europa in die Rotation rutschen. So enden die Verträge von Spa und Zandvoort, die schon länger als Kandidaten für jährliches Abwechseln genannt werden, genauso wie der Klassiker in Monaco oder die beiden Rennstrecken in Monza und Imola. Der Vertrag von Barcelona mit der Formel 1 läuft noch bis 2026, im selben Jahr soll aber der neue Kurs in Madrid seine Premiere feiern.
Jedenfalls vorerst nicht von einer Rotation betroffen ist der Österreich-Grand-Prix, hier läuft der Vertrag mit der Formel 1 bis 2030. Langfristige Verträge in Europa haben auch Budapest (2032) und Silverstone (2034). Die Rotation könnte es jedenfalls ermöglichen, dass Rennen in Deutschland, Frankreich, Portugal oder der Türkei wieder möglich werden könnten. Fix ist jedenfalls nur: Der Kalender soll nicht mehr als maximal 24 Rennen umfassen. Außerhalb Europas gelten Südkorea, Südafrika, Argentinien und Kolumbien als mögliche Austragungsorte.
Auf den Punkt gebracht
- Formel-1-Boss Stefano Domenicali plant eine Revolution des Rennkalenders, indem er ein Rotationsprinzip für europäische Rennen einführt, um Platz für neue Strecken zu schaffen
- Während einige Traditionsrennstrecken betroffen sein könnten, bleibt der Österreich-Grand-Prix bis 2030 gesichert