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Käse-Weltmeister: Diese Mythen übers Fondue sind falsch

Walo von Mühlenen, mehrfach ausgezeichneter Käse-Weltmeister, verrät, welche Mythen übers Käsefondue stimmen und welche nicht.

20 Minuten
Käse-Weltmeister: Diese Mythen übers Fondue sind falsch
A group of work colleagues eat fondue together on a team bonding trip.
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Sollte mal der Gesprächsstoff am (Fondue-)Tisch ausgehen, kannst du mit diesem Käsewissen punkten: Der Schweizer Käse-Weltmeister Walo von Mühlenen räumt mit Mythen rund ums Thema Fondue auf:

Mythos 1: Käsefondue ist ein Schweizer Nationalgericht

Der Mythos ist wahr – aber noch nicht so lange. "Fondue kommt ursprünglich aus den europäischen Westalpen, also aus Savoyen, dem Aosta Tal und dem Gruyère-Gebiet", so von Mühlenen. Erst in den 1950er-Jahren habe die Schweizerische Käseunion mit dem Slogan FIGUGEL "Fondue isch guet u git e gueti lune" (Schweizerdeutsch für "Fondue ist gut und gibt eine gute Laune") es in der ganzen Schweiz verbreitet.

Ziel dieser Marketingstrategie war es, den Käseabsatz zu steigern – während einer Zeit, in der die Schweizer Landwirtschaft mit Überproduktion und Exportproblemen zu kämpfen hatte. So wurde Fondue nicht nur in der Schweiz populär, sondern auch international als typisch schweizerisches Gericht bekannt.

Mythos 2: Fondue muss immer Alkohol enthalten

"Falsch", findet von Mühlenen: Traditionell werde Käsefondue zwar mit Weißwein angerührt, aber es gehe genauso gut mit Wasser, Apfelsaft, Johannisbeersaft oder sogar Rübensaft. "Damit der Käse schön schmilzt und es eine cremige Konsistenz gibt, muss die Flüssigkeit sauer sein – das erreicht man auch durch Beigabe von Limetten-, Zitronensaft oder Essig."

Mythos 3: Nur junger Käse schmilzt gut

"Nein, generell wird ein Fondue wesentlich geschmackvoller mit ausgereiften Käsesorten", so der Experte. "Man sollte Hartkäse wie Gruyère aber immer mit einem Schnittkäse, wie etwa Vacherin Fribourgeois, Raclettekäse oder einem cremig-aromatischen Käse mischen", sagt von Mühlenen.

Mythos 4: Ins Fondue gehört nur Käse

"Sämtliche Fondues können auch verfeinert werden", so der Käse-Weltmeister. Die Möglichkeiten seien dabei fast unbegrenzt: "Klassisch ist das Speckfondue als herzhafte Mischung, Steinpilze sind aromatisch und leicht bekömmlich und Trüffel dienen für die Luxusmischung." Er weist zudem aufs Tomatenfondue hin: "eine spezielle Mischung aus dem Wallis. Viele verwenden auch Knoblauch und Zwiebeln – das ist einfach Geschmackssache".

Mythos 5: Zum Käsefondue isst man Brot

Dem stimmt der Käse-Weltmeister nicht zwingend zu: "In den westlichen Alpen werden zum Käsefondue Kartoffeln serviert. Auch Gemüse oder Früchte eignen sich", so der Experte. Beim Brot gebe es ebenfalls unzählige Variationen: "Hier kann man ruhig mal ein Brot mit Nüssen oder Rosinen nehmen."

Mythos 6: Kirschwasser hilft dir bei der Fondue-Verdauung

"Studien haben ergeben, dass Alkohol für die Verdauung nicht förderlich ist. Am bekömmlichsten ist Käsefondue, wenn man warmen Tee dazu trinkt. Noch besser ist ein verdauungsfördernder Tee, etwa Fencheltee."

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Auf den Punkt gebracht

  • Der Schweizer Käse-Weltmeister Walo von Mühlenen räumt mit verschiedenen Mythen rund um das Käsefondue auf.
  • Er erklärt, dass Fondue ursprünglich aus den europäischen Westalpen stammt und erst in den 50er-Jahren durch eine Marketingkampagne in der Schweiz populär wurde, dass Fondue nicht zwingend Alkohol enthalten muss, dass ausgereifte Käsesorten besser schmelzen, dass Fondue mit verschiedenen Zutaten verfeinert werden kann, dass man nicht nur Brot dazu essen muss und dass Kirschwasser nicht bei der Verdauung hilft, sondern warmer Tee besser geeignet ist.
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