Neueröffnung
Voll auf Empfang: FM kocht Essen zum Bäume ausreißen
Das Lokal in der Juchgasse (Landstraße) hat alle Klassiker der ukrainischen Küche & eine charmante Besonderheit: traditionelle Musik vom Tonbandgerät.
"Ich bin Gastgeber, ich bin glücklich, wenn es meinen Gästen gut geht und schmeckt" erklärt Ivan Váki (40 Jahre - "genug alt", findet er) im Gespräch mit "Heute". Vor eineinhalb Jahren kam er mit seiner Familie aus der Ukraine nach Wien. Er hat zwei Hochschulabschlüsse und viel Gastronomieerfahrung – nun betreibt er zusammen mit seiner Frau und seinen Eltern das "Das Essen FM" in Wien.
FM steht für die Radio Funkwelle oder genauer: Frequency Modulation. Ivan sammelt alte Radios, Plattenspieler und Tonbandgeräte und hat auch einige in seinem Lokal "FM" in der Juchgasse 24 im Bezirk Landstraße ausgestellt. "Ich liebe diese Epoche, als das Radio wichtig für Menschen war – noch ohne Spotify und YouTube, das war eine sehr gute Zeit."
Traditionelle ukrainische Gastronomie in der Juchgasse
FM sendet auf der herzlichen Welle
Ivan und seine Familie senden auch auf einer sehr herzlichen Welle: "Alle sind willkommen", so Ivan im Gespräch mit "Heute". Die Besonderheit im FM erklärt Ivan so: "Hier geht es um einfache Küche. Wir sind ein kleines Familybusiness". Seine 300 Bewertungen bei Google können sich sehen lassen: Alle sind 5 Sterne, besser geht's nicht. Kleines Familybusiness mit großer Fangemeinde.
„Der Chefkoch ist meine Frau. Sie bereitet alles mit viel Herz zu“
Zu essen gibt es die traditionelle ukrainische Küche. Ivan und seine Familie stammen aus dem Gebirge der Westukraine, aus Transkarpatien. Charakteristisch für die Küche dieser Region sei: Rote Rübe, Erdäpfel und Fleisch. "Fleisch ist sehr wichtig für uns. Wir kochen hier ist eine sehr einfache Küche für Menschen, die körperlich sehr schwer arbeiten, zum Beispiel im Wald. Man könnte hier essen und dann Bäume ausreißen", scherzt der Gastronom. Die Ärzte aus der Klinik gegenüber jedenfalls finden die Küche "sehr ausgewogen und gesund."
"Heute" empfiehlt: als Vorspeise unbedingt Matjesfilet mit Kartoffeln und Zwiebel probieren (9,80 Euro), dann die Krautroulade mit Reis, Rindfleisch und Gemüse (11,80) und zum Abschluss die Warenyky mit Mohn und Himbeersauce (15,20 Euro) und/oder den Honigkuchen (6,80 Euro). Zum Verdauen hilft das ukrainische "Elitegetränk" Kontabas – samtig weicher, schwerer Alkohol (Tipp!) – "Den haben nur wir".
Küche für Menschen, die schwer arbeiten
"Bestseller bei uns ist Borschtsch und Tscheburek – das Essen der Krim Tartaren", so Ivan. Die Tschebureki gibt es mit Topfen, und mit Fleisch. "Ich esse am liebsten Warenyky mit Kirsche (13 Euro) - das ist nicht nur ein Dessert. Eine Portion, das sind 13 Stück, sind als Hauptspeise genug, für Ladys jedenfalls sind sie zu 100 Prozent ausreichend als Hauptmahlzeit", lacht Ivan. In der Küche arbeiten vier Angestellte. "Der Chefkoch ist meine Frau Iryna (38). Sie bereitet alles mit viel Herz zu".
Es kommen viele Ukrainer, Nachbarn und internationales Publikum – erst hat Ivan in der ukrainischen Facebook-Gruppe geschrieben, darum waren zunächst 80 Prozent der Gäste ukrainische Gäste. "Inzwischen sind die Gäste 60 Prozent ukrainisch, 30 Prozent Wiener und die übrigen sind Touristen aus Amerika, Deutschland und anderen Ländern."
Auf den Punkt gebracht
- Das Lokal "FM" in der Juchgasse in Wien bietet klassische ukrainische Küche und eine besondere Willkommenskultur, bei der auch russische Gäste herzlich empfangen werden
- Ivan, der Betreiber, kam vor eineinhalb Jahren aus der Ukraine und führt das Familienunternehmen mit seiner Frau und seinen Eltern, wobei das Lokal für seine herzliche Atmosphäre und traditionelle Gerichte wie Borschtsch und Tscheburek bekannt ist