Gastronomie-Erfolg
So viele gehen pleite: Aber Wiener Grey Kaffee wächst
2.467 Wiener Unternehmen waren 2024 von der Insolvenz betroffen. Doch das Geschäft von Dominic Geistberger floriert. Nun eröffnete sein zweites Lokal.
Viele Gastronomen ächzen, in Wien gab es 2024 hunderte Insolvenzen. Das junge Wiener Unternehmen Grey Kaffee aber wächst. Am 6. Dezember hat Betreiber Dominic Geistberger nun schon die zweite Filiale eröffnet – in der Pilgramgasse 6 in Wien-Margareten.
Was ist das Geheimnis des Erfolgs von Grey Kaffee? "Vielleicht, weil wir es von Beginn an gut durchdacht haben", so der 35-Jährige im Gespräch mit "Heute". "Und wir versuchen immer sehr gute qualitative Produkte anzubieten. Unsere Produkte kommen zu 80 Prozent aus Italien, der Großteil ist biozertifiziert: die Cornetti beispielsweise aus Palermo, die Creme aus Rimini" (4,80 Euro)
Warum er sich die Pilgramgasse ausgesucht hat, hängt auch mit seinem ersten Beruf zusammen. "Ich kenne die Lage durchs Rettungfahren und weiß, dass hier immer viel los ist", so Dominic Geistberger, der zehn Jahre für die Wiener Berufsrettung arbeitete, bevor er sich dem Kaffee zuwandte. "Unser Café ist ein Ort, der groß ist, wo die Leute auch zum Sitzen herkommen." Auch Laptops und die Zeitungslektüre sind in dem kornblumenblauen Café erlaubt.
Wiener Grey Kaffee eröffnet nächste Filiale
Keine Angst vor der Krise – Kaffee geht immer
Dominic hat Personalverantwortung für 16 Angestellte. Angst vor der Krise hat der junge Mann nicht. "Ich schlaf sehr gut. Ich gehe von mir aus, Kaffee geht immer. Und wenn er gut ist und zu einem vernünftigen Preis, da mache ich mir keine Sorgen." Auch ans Expandieren denkt er schon. Dabei trinkt er selbst erst seit drei Jahren Kaffee. Als er begann, sich für Kaffee zu interessieren, hat es ihm nirgends in Wien geschmeckt.
Hinter dem Erfolg steckt der Blick aufs Detail
Also hat er vier Monate lang an einer eigenen Röstung geschraubt – zusammen mit der Wiener Rösterei Süssmund in Wien "Röstung ist eine Wissenschaft für sich - unser Geschmack ist sehr italienisch geröstet, schokoladig, mit Walnuss, magenschonend, null Säure." Diese spezielle Röstung gibt es nun auch im Café in vielen Varianten: Espresso um 2,80 Euro, (Milchalternativen: Hafer und Soja), Cortado um 3,40 Euro, Cappuccino 4,20 Euro, Americano um 4 Euro oder auch abgepackt für daheim.
Zu den Kaffeespezialitäten kann man die Cornetti (4,50 Euro) in drei Sorten probieren. Bestseller ist das Pistazien Cornetto, das liebt auch der Betreiber am meisten. Das flaumig-weiche Gebäck enthält richtig viel Pistaziencreme und schmeckt ausgezeichnet. Wer Appetit auf noch mehr hat, ist mit dem grünen Tiramisu (5,90 Euro) sehr gut beraten. Es ist hier neben Pistazien auch eine geheime Zutat drin – vielleicht schmecken sie Feinschmecker heraus. So oder so sollte man es kosten.
In dem Café kommen Wiener und Touristen zusammen. Ein Fernseh-Sender aus Honkong war schon da – seit dem stehen hier auch mal Reisebusse vor der Tür und das Café steht im chinesischen Reiseführer: "Manchmal kommen 30 Leute rein, essen ein Cornetto und gehen wieder". Auch die Sendung Taff von Pro Sieben war schon vor Ort.
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Auf den Punkt gebracht
- Trotz der zahlreichen Insolvenzen in der Wiener Gastronomiebranche im Jahr 2024 floriert das junge Unternehmen Grey Kaffee von Dominic Geistberger, das kürzlich seine zweite Filiale in der Pilgramgasse eröffnet hat.
- Geistberger führt den Erfolg auf gut durchdachte Konzepte und qualitativ hochwertige, größtenteils biozertifizierte Produkte zurück, die vor allem aus Italien stammen, und plant bereits weitere Expansionen.