Kaffeehaus-Klassiker

Hochrüstung im Prückel: Neuer Patissier, fitte Elektrik

Lokal geputzt, Karte entstaubt: Zu Jahresbeginn wurde das Prückel nach langer Regentschaft an neue Besitzer übergeben. Nun gibt es News aus der Küche.

Wien Heute
Hochrüstung im Prückel: Neuer Patissier, fitte Elektrik
Beliebtes Traditions-Kaffeehaus am Stubenring: Das Prückel gibt es seit 1903
Helmut Graf

Traditionelle Optik, modernisierte Details: Anfang des Jahres räumte die bisherige Eigentümerin Christl Sedlar (82) ihren Chefsessel, nachdem sie 63 Jahre lang das Café Prückel am Stubenring überaus erfolgreich geführt hatte. Seit dem hat sich hinter den Kulissen einiges getan. Aber auch im Café selbst gibt es dezente Neuerungen, für die, die genau hinschauen.

"Wir sind schon stolz, was uns da gelungen ist", erzählt der operative Geschäftsführer Thomas Hahn dem Magazin "Gault & Millau" bei einem kleinen Rundgang im Café. Nach der dreiwöchigen Sommerpause glänzt nun der Boden und leuchtet sanft der neue Innenanstrich, die Fenster haben ein neues Glas bekommen und die Polstermöbel neue Bezüge, auch die Elektrik hat ein Update bekommen. "Wir haben uns hier so weit wie möglich am Original orientiert", so Hahn.

Neues Funkeln in der Kuchenvitrine

Neu funkeln auch die Kreationen in der Kuchenvitrine. Dafür wurde ein neuer "Chief of Sugar" (Zuckerchef/Patissier) angeheuert. Die Süßspeisenabteilung soll nun noch mehr Raum einnehmen. Zu entdecken gibt es Strudel und süße Schnittchen. Den neuen Zuckerchef Jürgen Vsetecka kennen Schleckermäulchen schon aus dem Meinl am Graben.

Der neue Zuckerchef im Prückel heißt Jürgen Vsetecka
Der neue Zuckerchef im Prückel heißt Jürgen Vsetecka
Bild © Nadine Poncioni

Wer nun Sorge hat, dass er seine geliebte Nusstorte nicht mehr findet, kann beruhigt sein: "Keine Sorge, alte Klassiker bleiben", versichert Hahn. Ebenso wenig soll die Speisekarte umgekrempelt werden, aber ein neuer Küchenchef kann dem Bestehenden neue Impulse geben: Reinhard Haas plant als Küchenchef eine Qualitätsoffensive.

Mit voller Sorgfalt und großem Respekt

Never change a runnig System (verändere nie ein [gut] laufendes System), heißt es unter IT- und Wirtschaftsleuten. Das gilt auch fürs Prückel. Trotz oder wegen seiner charmanten Eigenheiten war es immer bummvoll. Das wissen auch die neuen Eigentümer, die den Eigentümerwechsel optisch nur ganz dezent anzeigen. "Wir gehen bei allen Anpassungen mit voller Sorgfalt und großem Respekt vor dem historischen Erbe in puncto Architektur der Räumlichkeiten und Design des Interieurs vor."

Mit einem neuen Patissier und einem neuen Küchenchef geht es nach der Sommerpause nun kulinarisch spannend weiter. Zum Saisonende soll auch der Schanigarten im neuen Look zum Blick auf den Karl Lueger Platz einladen.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Das traditionsreiche Wiener Kaffeehaus Prückel hat nach einem Eigentümerwechsel einige Modernisierungen erfahren, darunter eine Renovierung der Küche, Toiletten und Lüftungsanlage sowie eine Aktualisierung der Elektrik
    • Die Inneneinrichtung aus den 1950er Jahren bleibt jedoch weitgehend unverändert, während die Speisekarte mit neuen Kreationen aufgefrischt wird
    • Ein neuer "Zuckerchef" und Küchenchef sollen dem Lokal frische Impulse verleihen, wobei jedoch betont wird, dass die beliebten Klassiker erhalten bleiben
    red
    Akt.