Eklat in Deutschland
Feuerzeug-Opfer gibt Update – diese Strafen drohen
Fan-Skandal in Deutschland: Patrick Drewes konnte nach dem Feuerzeug-Treffer das Spital verlassen. Diese Strafen drohen dem Täter und dem Klub.
Leichte Entwarnung bei Patrick Drewes: Der Torhüter des Fußball-Bundesligisten VfL Bochum hat das Krankenhaus in Berlin wieder verlassen. Das teilte der Klub am Sonntag auf SID-Anfrage mit. Drewes wurde am Samstag im Spiel bei Union Berlin (1:1) in der Nachspielzeit von einem Feuerzeug aus dem Union-Block am Kopf getroffen und klagte danach über Unwohlsein, Übelkeit und Kopfschmerzen.
Zu weiteren Untersuchungen wurde er in ein Krankenhaus gebracht.
Dieses verließ Drewes am späten Samstagabend und kehrte in der Nacht mit dem VfL-Mannschaftsarzt nach Bochum zurück. Wann er wieder ins Training einsteigen kann, ist noch offen. Für das Spiel am Sonntag gegen den 1. FC Heidenheim dürfte er aber wieder zur Verfügung stehen.
Das Spiel war nach dem Vorfall lange unterbrochen worden, ehe es mit einem Nichtangriffspakt zu Ende geführt wurde. Bochum wird am Montag Einspruch gegen die Spielwertung einlegen. "Wir sind der Meinung, dass das Spiel nach Regelwerk hätte abgebrochen werden müssen", sagte Geschäftsführer Ilja Kaenzig. "Wenn man das Regelwerk auslegt", sei von einer Umwertung in einen VfL-Sieg auszugehen.
Legendäre ÖFB-Legionäre
Dem Hauptstadtklub drohen neben einer Niederlage am Grünen Tisch auch Sanktionen durch den DFB-Kontrollausschuss, etwa eine Geldstrafe sowie ein Teil- oder Komplettausschluss von Fans. Auch lediglich eine Verwarnung mit der Auflage, die Sicherheitsmaßnahmen im Stadion deutlich zu erhöhen, ist möglich.
Der DFB könnte in der Bewertung einen ähnlichen Fall aus dem März 2022 heranziehen - ebenfalls mit Bochumer Beteiligung. Ein Zuschauer aus dem VfL-Block hatte damals einen gefüllten Bierbecher aufs Feld geworfen, der Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann am Kopf traf. Die Partie gegen Borussia Mönchengladbach war in der zweiten Halbzeit beim Stand von 0:2 abgebrochen und hinterher für die Fohlen gewertet worden.
Der DFB verurteile den VfL zudem zu einer Geldstrafe von 100.000 Euro. Ein Drittel der Summe durfte der Klub für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen nutzen. Für den Täter verhängte das Amtsgericht Bochum eine Geldstrafe von 3200 Euro. Zudem musste er dem Schiedsrichter-Assistenten 800 Euro zahlen. Der VfL machte seinen Anspruch auf Schadensersatz geltend und ließ sich einen Teil der Strafe vom Täter erstatten.
Union trägt als Heimmannschaft nach Paragraph 9a der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB die Verantwortung für das Verhalten seiner Fans im Stadion. Der Täter wurde laut Klub-Angaben unmittelbar nach dem Spiel von den Behörden im Block ausfindig gemacht und verhaftet. Der Verein hat Anzeige erstattet.
Auf den Punkt gebracht
- Patrick Drewes, Torhüter des VfL Bochum, konnte nach einem Feuerzeug-Treffer im Spiel gegen Union Berlin das Krankenhaus verlassen und wird voraussichtlich bald wieder spielen können.
- Union Berlin drohen Sanktionen durch den DFB, darunter eine mögliche Niederlage am Grünen Tisch, Geldstrafen oder ein Fan-Ausschluss, während der Täter bereits verhaftet wurde.