Spiele-Test

"Concord" spielt sich gut, kann aber grandios werden

Der 5v5-Helden-Shooter "Concord" der Firewalk Studios ist offiziell auf PlayStation 5 und PC gestartet, die guten Anspiel-Eindrücke bestätigen sich.

Rene Findenig
"Concord" spielt sich gut, kann aber grandios werden
Der PS5/PC-Shooter "Concord" bestätigt die positiven Ersteindrücke – nun bleibt abzuwarten, wie gut das Game betreut wird.
Firewalk Studios

"Concord" ist ein neuer 5v5-Heldenshooter, entwickelt von den Firewalk Studios für Spieler auf PlayStation 5 und PC. Das Spiel hat in der Gaming-Community viel Aufmerksamkeit erregt, insbesondere aufgrund seiner einzigartigen Helden und dynamischen Spielmodi. "Heute" hatte bereits vorab die Möglichkeit, in den Shooter hineinzuschnuppern. Nun ist das Game für alle gestartet und die positiven Ersteindrücke bestätigen sich. "Concord" schafft es zum größten Teil, die Story-Stärken eine Singleplayer-Shooters mit der Action eines Multiplayer-Krachers zu verbinden. Was allerdings bisher noch schade ist: Die Zahl der Spieler ist noch überschaubar.

Doch was ist "Concord" überhaupt? "Concord" bietet ein klassisches 5v5-Gameplay, bei dem Teams aus verschiedenen Helden gegeneinander antreten. Geballert wird in der First-Person-Perspektive, wobei man die Rollen verschidener Mitglieder der "Northstar"-Crew übernimmt, in der sich die Abenteurer als "Freegunner" bezeichnen. Die "Freegunner" aka Helden verfügen über jeweils einzigartige Fähigkeiten und Rollen, die von Tank über Heiler bis hin zu Schadensverursacher reichen. Das Spiel bietet sechs verschiedene Modi wie "Signal Hunt" und "Area Control", die bekannte Konzepte wie "King of the Hill" und "Zonen-Kontrolle" aufgreifen.

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    "Concord" könnte es endlich schaffen, die Story-Stärken eine Singleplayer-Shooters mit der Action eines Multiplayer-Krachers zu verbinden.
    "Concord" könnte es endlich schaffen, die Story-Stärken eine Singleplayer-Shooters mit der Action eines Multiplayer-Krachers zu verbinden.
    Firewalk Studios

    Die Game-Modi bietet Abwechslung und schnelle Matches

    Im Modus "Signal Hunt" müssen die Teams beispielsweise Signale auf der Karte finden und kontrollieren sowie gegen die generische Truppe verteidigen. Das Team, das die meisten Signale auf der Karte kontrolliert, gewinnt. Dieser Modus erfordert strategisches Denken und Teamarbeit, da die Signale oft an schwer zugänglichen Orten platziert sind – gleichzeitig aber auch nur mit Taktik und nicht schierer Waffengewalt verteidigt werden können. Im Modus "Area Control" geht es wiederum darum, ganze Zonen auf der Karte zu kontrollieren. Je länger ein Team eine Zone hält, desto mehr Punkte sammelt es, was schließlich das Match entscheidet.

    "Area Control" bietet intensivere Kämpfe und schnellere Entscheidungen, da die Zonen oft umkämpft sind und die Herrschaft regelmäßig abwechselt. Es ist damit der dynamischere Modus des Games und eignet sich auch perfekt für Neueinsteiger, um die Grundlagen zu lernen, während es in "Signal Hunt" auf erfahrene und eingespielte Teams ankommt. Die Steuerung ist indes glücklicherweise präzise und das Gunplay fühlt sich befriedigend an. Ebenfalls punkten kann "Concord" mit detailliert gestalteten Karten, die viele strategische Möglichkeiten bieten. Aber es gibt auch Kritik, etwa lange Laufwege von den Respawn-Punkten.

    Vielfältige Charakterauswahl für fast alle Spielstile

    Zum Start des Games kam ein Übungsbereich neu hinzu, der Anfängern lernt, wie man mit den Waffen und Fähigkeiten der Freegunner umgeht. Die Charaktere in "Concord" sind nämlich extrem vielfältig und bieten eine breite Palette an Spielstilen. Jeder der bisher 16 Heldinnen und Helden hat eine einzigartige Hintergrundgeschichte und Fähigkeiten, die ihn von den anderen unterscheiden – manche müssen freigeschaltet werden, andere sind vom Start weg verfügbar. Und eines kann gesagt werden: Seit "Overwatch" haben sich die spielbaren Figuren in einem Shooter nie so sehr voneinander unterschieden, wie es mit "Concord" nun wieder der Fall ist.

    Kleinen Einblick gefällig? Die Feuermagierin Haymar ist ein Schadensverursacher, die heiße Feuerfähigkeiten einsetzt, um seine Gegner zu verbrennen. Ihre Fähigkeiten umfassen einen Feuerball, der Flächenschaden verursacht, und eine Flammenwand, die Gegner blockiert und Schaden über Zeit zufügt. Anders der Ex-Elitesoldat Teo, der zum Start eine erste freischaltbare Variante bekommen hat. Teo spielt sich als fast klassischer Soldat mit einem Sturmgewehr und Granaten. Seine Fähigkeiten sind darauf ausgelegt, das eigene Spieler-Team etwa durch eine Rauchwolke zu schützen, durch die er Feinde dennoch anvisieren und abschießen kann.

    Die Fähigkeiten der Helden sind super ausbalanciert

    Wiederum einen völlig anderen Spielstil unterstützen die anderen Figuren, wobei es übergeordnete Rollen gibt – Wächter bieten dem Team Deckung, Vorhuten sind die Eroberer der Karte, Ranger sind ausbalancierte Kämpfer, Anker stecken massig Beschuss ein, Jäger sind die flinken Eingreif-Einheiten und Taktiker dazu da, Punkte am Spielfeld zu halten. Die Vielfalt der Charaktere ermöglicht es den Spielern, verschiedene Rollen auszuprobieren und ihren bevorzugten Spielstil zu finden. "Concord" macht es dabei aber nicht nur notwendig, eine ausgewogene Gruppen-Besetzung zu finden, sondern belohnt die Spieler mit Crew-Boni.

    Crew-Boni aktivieren sich, wenn das eigene Team mit verschiedenen Einheiten der genannten Rollen besetzt wird. Diese Boni sind nicht zu unterschätzen – durch Wächter gibt es eine höhere Waffenreichweite, durch Vorhuten sinkt die Abklingzeit beim Ausweichen, durch Ranger schießt man mit verringertem Rückstoß genauer, durch Anker verstärkt sich die Heilung, durch Jäger werden die Teammitglieder flinker und durch Taktiker dürfen die Crew-Mitglieder darf man schneller nachladen. Was "Concord" trotz der Figuren-Masse schafft: Die Fähigkeiten der Helden sind gut ausbalanciert und bieten viele Möglichkeiten für taktisches Gameplay.

    Technisch sehr saubere Umsetzung für den flotten Shooter

    Die Macher haben sich auch etwas überlegt, um dem Phänomen zu begegnen, dass Spieler mitten in Kämpfen das Handtuch werfen. "Backfilling" sorgt dafür, dass Teams mit neuen Spielern aufgefüllt werden, sollten Spieler Matches vorzeitig verlassen. Das wird später die Wartezeit auf das nächste Match verkürzen, wenn hoffentlich die Spielerzahlen ansteigen. Technisch, vor allem visuell, ist "Concord" beeindruckend. Die ästhetische Gestaltung der Charaktere und Karten ist ansprechend, wenn auch nicht revolutionär. Die Animationen der Figuren sind flüssig und die Effekte der Fähigkeiten sehen spektakulär aus. Ruckler bleiben aus.

    Das Design erinnert an andere erfolgreiche Helden-Shooter, nicht unbedingt ein Nachteil, wenn auch nicht die Neuerfindung des Rads. Die Karten in "Concord" sind ebenso vielfältig wie die Heldinnen und Helden und bieten verschiedene Umgebungen, von futuristischen Städten bis hin zu unwirtlichen Landschaften. Jede Karte hat ihre eigenen Besonderheiten und strategischen Punkte, die es zu nutzen gilt. Entsprechend braucht es etwas Eingewöhnungszeit, die Merkmale der Karten zu lernen und die taktischen Gegebenheiten in den Multiplayer-Partien auszunutzen. Die Entwickler haben viel Wert auf Details gelegt, das macht das Game zum optischen Genuss.

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    "Concord" spielt sich gut, kann aber grandios werden

    Der Soundtrack von Concord wiederum ist atmosphärisch und passt gut zum Sci-Fi-Setting des Spiels. Die Sprachausgabe der Charaktere ist ebenso gut gemacht und verleiht den Figuren Persönlichkeit. Außerdem schön: Jeder Schuss und jede Explosion klingt anders, das trägt zur Immersion bei. Ein Bereich, in dem "Concord" noch Verbesserungspotenzial zeigt, ist die Story. Während die Charaktere und das Setting interessant sind, fehlt es dem Spiel bisher an einer tiefgehenden Erzählung. Die Lore wird hauptsächlich durch den "Galactic Guide" vermittelt, der kurze Beschreibungen zu den verschiedenen Orten und Charakteren des Universums bietet.

    Der "Galactic Guide" ist eine In-Game-Enzyklopädie, die Informationen über die verschiedenen Helden, Karten und die Hintergrundgeschichte des Spiels bietet. Es bleibt abzuwarten, ob zukünftige Updates abseits davon mehr narrative Elemente hinzufügen werden. Das Konzept ist indes durchaus interessant: Im Spiel sollen wöchentlich neue Filmsequenzen veröffentlicht werden, die die Erzählstränge der Charaktere und ihrer Abenteuer fortführen. Halten die Macher diese Ansage ein und arbeiten sie an neuen Features und Inhalten, hat "Concord" Potenzial, eine begeisterte Spielerbasis aufzubauen und vom guten zum großartigen Shooter zu werden.

    Auf den Punkt gebracht

    • Der 5v5-Helden-Shooter "Concord" von Firewalk Studios ist offiziell gestartet und bietet gute Anspiel-Eindrücke
    • Das Spiel verbindet die Story-Stärken eines Singleplayer-Shooters mit der Action eines Multiplayer-Krachers und bietet sechs verschiedene Modi sowie eine vielfältige Charakterauswahl
    • Trotz einiger Kritikpunkte wie der geringen Spielerzahl und der fehlenden tiefgehenden Erzählung hat "Concord" das Potenzial, sich zu einem großartigen Shooter zu entwickeln
    rfi
    Akt.