Spiele-Test

"Ylands" lässt auf der Switch noch viele Fragen offen

"Ylands" hat den Sprung vom PC auf die Nintendo Switch geschafft. Der Survival-Sandbox-Mix macht es Spielern auf der Nintendo-Konsole aber schwer.

Rene Findenig
"Ylands" lässt auf der Switch noch viele Fragen offen
Ylands
Bohemia Interactive

"Ylands: Nintendo Switch Edition" sieht gut aus und bietet den Zockern auch massig Möglichkeiten, vom Erkunden per Segelschiff, Tauchgängen, dem Streicheln von und Reiten auf Tieren, dem Untersuchen rätselhafter Katakomben bis hin zum Bau ganzer Siedlungen und dem Kampf gegen feindliche Kreaturen. So wirklich will das Game, das bereits 2019 für den PC erschienen war und nun die Nintendo Switch erobern will, aber nicht zünden. Der Grund ist eigentlich ein ganz banaler: "Ylands" versteckt zu sehr seine vielen Gameplay-Möglichkeiten.

Ein Umstand, der "Ylands" auch auf der PC-Game-Plattform Steam zu gemischten Gefühlen führte – während die Einen die spielerische Freiheit und die Möglichkeiten loben, beklagen die Anderen unnötig kompliziertes Gameplay. Wer sich das Game genauer anschauen will: Auf Steam ist es mittlerweile kostenlos zockbar. Doch zurück zur "Ylands: Nintendo Switch Edition". Diese verzichtet anders als die PC-Version auf eine Internetverbindung und damit auch einen Multiplayer, dafür kann die Switch-Version offline und ohne In-Game-Käufe gezockt werden.

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    "Ylands: Nintendo Switch Edition" sieht gut aus und bietet den Zockern auch massig Möglichkeiten, vom Erkunden per Segelschiff,...
    Bohemia Interactive

    Leistungs-Einbrüche sind weg, Steuer-Ärgernisse nicht

    Die Dutzenden Erweiterungen und Zusatzinhalte, die "Ylands" am PC bietet, können zum Teil kostenpflichtig im Nintendo eShop gekauft werden. Ohne das ganze Online-Laden gibt es zum Start auch gleich einen Vorteil: "Ylands" läuft auf der Nintendo Switch viel flüssiger, Ruckler gibt es keine. Nicht losgeworden ist das Game im Vergleich zur PC-Version allerdings seine kleinen Probleme bei der Steuerung. Statt die Touch-Funktionen der Switch zu nutzen, wird "Ylands" nämlich ausschließlich per Tasten und Sticks gesteuert – und das mit komplizierter Belegung.

    Auffällig sind aber bereits zuvor ausufernde Ladezeiten, die noch länger als jene der PC-Version ausfallen. Das verwundert, da es aber nicht allzu viele Ladezeiten im Game gibt, ist es ein eher kleines Ärgernis. Dann kann endlich gestartet werden, wobei sich viele Spieler wohl fragen werden: Wie eigentlich? Eine echte Handlung bietet das Game nämlich nicht, trotz langem Intro. Darin erlebt man, wie man als Schiffbrüchiger auf einer Insel strandet und sich dort dann, so gut es geht, versorgen und ein neues Leben aufbauen soll. Wie, das ist Spielern selbst überlassen.

    Ob entspannend oder frustrierend, entscheidet man selbst

    Entsprechend dieser Prämisse wird man "Ylands" auch hassen oder lieben beziehungsweise eine entspannte oder frustrierende Zeit damit haben. Erkundet man langsam und sorgfältig die Umgebung und probiert einfach alles aus, was das Game einem vorsetzt, ist der Spaß gewaltig. So baut man sich Werkzeuge, Waffen und Unterkünfte, legt sich ein Materiallager an und zieht immer weitere Kreise auf der Insel – und später per immer eindrucksvolleren Gefährten auch auf dem Meer. In diesen Momenten ist "Ylands" geradezu ein Genuss und macht richtig Spaß.

    Frustrierend wird es aber, wenn man lieber spezielle Ziele verfolgt – genau zu einem Zeitpunkt den Kampf mit Feinden zu suchen oder ein gefährlich aussehendes Gebäude erkunden zu wollen. Allerdings nicht, wie in anderen Games, weil man dazu zu unterlevelt wäre, sondern weil so viele Bedingungen erfüllt werden müssen, dass man schnell die Lust verliert. Schon normale Erkundungsgänge können zu Toden in Serie führen, denn Wildtiere sind ohne Rüstung und Waffen brachial. Für andere Tätigkeiten muss eine Menge an Materialien gesammelt werden.

    Ist die Ausrüstung futsch, leiden Motivation und Zeit

    Dabei zeigt sich das Game zudem gnadenlos, denn selbst wenn man sich stundenlang auf eine Expedition vorbereitet, sich eine gute Ausrüstung zurechtlegt und sich dann vorsichtig in das Abenteuer wagt, aber einfach in eine Falle oder den falschen Feind gerät, verliert man bei einem Spieltod all seine Ausrüstung. Nicht, dass danach nicht ein Weiterspielen möglich ist, mit der Motivation leidet aber die Zeit, denn die Items müssen in stundenlanger Arbeit neu besorgt werden. Übersichtlich geht auch anders: Im Inventar hat man schnell keinen Durchblick mehr.

    In Sachen Modi hat die Switch-Version indes ordentlich abgespeckt und die Vielzahl der PC-Version auf einen Abenteuermodus zum Erkunden der Spielwelt sowie zum Bauen und Kämpfen und einen Kreativmodus, bei dem Spieler sofort auf alle verfügbaren Ressourcen zugreifen können, um sich einfach austoben zu können. Worin "Ylands" wirklich glänzt: Die Spielwelt ist fantastisch groß und abwechslungsreich ausgefallen und man kann per Schiff zwischen den Regionen wechseln, um eine atemberaubende Vielfalt spielerisch zu erleben.

    "Ylands" lässt auf der Switch noch viele Fragen offen

    Ob mit einem Sprung von einem riesigen Meeresdampfer in eine Untwerwasserwelt à la Atlantis abzutauchen oder antike Tempelanlagen im Stil von Indiana Jones mit Fackel nach Schätzen zu durchsuchen, "Ylands" ist ein Abenteuerspiel durch und durch. Und vieles davon ist richtig gut umgesetzt – ob man nun ein Kamel reitet oder einen Strauß streichelt, sich einen Privatzoo zähmt oder sich eine Westernstadt in einer Schneelandschaft aufbaut. Alles ist möglich und nichts verboten, einzig an den Game-Spielfluss muss man sich letztlich halten.

    Weicht man dagegen davon ab und schlägt sich einfach quer durch die Spielwelt, stößt man schnell an die Gameplay-Grenzen des Titels. Dabei bleiben viele Fragen offen. Etwa, warum Ressourcen scheinbar extra gut versteckt werden, warum das Spiel nicht offensiver auf seine Möglichkeiten hinweist und warum es Spieler manchmal einfach nur frustriert. In vielen Situationen in der Spielwelt kommt man erst nach Stunden darauf, dass Tiere auch zähmbar oder Waffen leicht herstellbar sind. "Ylands" ist also gewissermaßen ein Muss oder No-Go, je nachdem, was die Spieler selbst darauf machen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • "Ylands: Nintendo Switch Edition" bietet auf der Nintendo-Konsole viele Möglichkeiten, vom Erkunden per Segelschiff bis hin zum Bau ganzer Siedlungen, jedoch versteckt das Spiel seine Gameplay-Möglichkeiten zu sehr
    • Die Switch-Version verzichtet auf eine Internetverbindung und In-Game-Käufe, läuft flüssiger, hat jedoch Probleme bei der Steuerung
    • Das Spiel bietet eine abwechslungsreiche Spielwelt, kann aber frustrierend sein, da viele Bedingungen erfüllt werden müssen und Ressourcen schwer zu finden sind
    • Letztendlich bleibt "Ylands" auf der Switch noch viele Fragen offen
    rfi
    Akt.