Spiele-Test

"Dragon Ball: Sparking! Zero" ist riesig wie nie zuvor

17 Jahre nach "Dragon Ball Z: Budokai Tenkaichi 3" geht die Reihe mit "Dragon Ball: Sparking! Zero" endlich weiter. Groß wie nie, aber mit Fehlern.

Rene Findenig
"Dragon Ball: Sparking! Zero" ist riesig wie nie zuvor
Über 180 Helden und Schurken macht das neue "Dragon Ball Sparking! Zero" spielbar.
Bandai Namco

Was lange währt, wird endlich gut? 17 Jahre nach Teil 3 setzt nun "Dragon Ball: Sparking! Zero" die beliebte Kampfspiel-Anime-Reihe "Budokai Tenkaichi" fort. Und auch wenn nicht alles gut ist, ist das neue Spiel für PlayStation 5, Xbox Series X|S und PC via Steam das bisher größte, wenn es um Modi, Möglichkeiten und Figuren geht. 182 Helden und Schurken aus allen bisher erschienen "Dragon Ball"-Werken prügeln sich hier wild durch das Universum, wobei Fans nicht einen Charakter vermissen werden, egal ob es um "Dragon Ball Z", "GT" oder das aktuell laufende "Super" und startende "Daima" geht. Und: Auch sämtliche Kampf-Formen sind dabei.

So darf man Son Gokus "Ultra Instinct" ebenso erleben wie in die Haut des legendären Super-Saiyajins Broly schlüpfen, Omega und Syn Shenlong lenken oder Gogeta in seiner Super-Saiyajin-4-Form bewundern. Für "Dragon Ball"-Fans gibt es derzeit kein Spiel, dass nur annähernd so viele Charaktere und Nostalgie zu bieten hat. Wer die bisherigen "Budokai Tenkaichi"-Games nicht kennt: Sie spielen sich etwas anders als die jüngst erschienenen Prügler "Dragon Ball Z: Kakarot" oder "Dragon Ball FighterZ" und setzen mehr auf Taktik, Konter und Timing. Auf Letzteres richtet sich nun der Fokus mit dem brandneuen "Sparking!"-System.

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    Was lange währt, wird endlich gut? 17 Jahre nach Teil 3 setzt nun "Dragon Ball: Sparking! Zero" die beliebte Kampfspiel-Anime-Reihe "Budokai Tenkaichi" fort.
    Was lange währt, wird endlich gut? 17 Jahre nach Teil 3 setzt nun "Dragon Ball: Sparking! Zero" die beliebte Kampfspiel-Anime-Reihe "Budokai Tenkaichi" fort.
    Bandai Namco

    Ganz neue Erzählungen in den "Sparking! Episoden"

    Ein echter Leckerbissen für Fans ist indes die Erzählung. Im Spielmodus "Episoden" schlüpfen Spielerinnen und Spieler in die Rolle von acht Charakteren und spielen die ikonischsten Momente der "Dragon Ball Z"- und "Dragon Ball Super"-Reihe mit Goku, Vegeta, Gohan, Piccolo, Future Trunks, Frieza, Goku Black und Jiren nach. Schade: Ausführliche Videosequenzen gibt es dabei nicht, die Handlung wird aber dennoch atmosphärisch über Anime-Einblendungen und Audio-Erzählungen rübergebracht. Zumindest, solange man Fan ist, denn auch eine deutsche Sprachausgabe gibt es nicht, dafür aber das originale Japanisch mit deutschen Untertiteln.

    Der Modus bietet aber neben den überraschend herausfordernden Kämpfen auch noch zwei weitere Besonderheiten. So streut das Spiel an bestimmten Punkten der Episoden mehrere Entscheidungsmöglichkeiten ein – weicht man von den Anime-Geschehnissen ab, landet man in einer "Sparking! Episode", in der es zu anderen Entwicklungen kommt, als man sie im Original kennt. Dazu reicht es beispielsweise aus, sich Verstärkung in einem Kampf zu suchen, den der Charakter in der Anime-Reihe alleine verloren hatte. Ein Schmankerl, von dem wir nicht zu viel verraten wollen. Ebenfalls sehr cool: Mal als Schurke die vielen Helden der Reihe vermöbeln.

    Zahlreiche abwechslungsreiche Modi abseits des Hauptinhalts

    So groß wie die Auswahl an Kämpfern ist aber auch die der übrigen Modi, die sich allesamt sehr abwechslungsreich spielen. Mit "Custom Battles" fetzen sich Spieler in Szenen der Original-Serien, bekommen dazwischen aber immer wieder Bonuskämpfe serviert, die ebenfalls den Originalen entspringen, aber bestimmte Bedingungen wie ausgeteiltem oder eingesteckten Schaden vorgeben und dafür mit überraschenden Videosequenzen auch mitten in den Kämpfen aufwarten. Kreative wiederum werden in einem unglaublich umfangreichen "Editor"-Modus glücklich werden – er lässt nicht nur Kämpfe, sondern ganze Kampf-Erzählungen selbst bauen.

    Das reicht so weit, dass Spieler ihre eigene "Dragon Ball"-Serie erstellen könnten, denn Kämpfer lassen sich frei auswählen, sämtliche Werte wie Schaden und Gesundheit anpassen, Posen der Figuren vordefinieren, Kampfeffekte einplanen, selbst Gesichtsausdrücke und Dialoge der Kämpfer darf man manipulieren. Und das Beste: Das macht man nicht nur für sich selbst, sondern kann die Werke auch anderen Spielern zur Verfügung stellen – vorausgesetzt, die Richtlinien werden eingehalten und Spieler haben ihre selbstgebastelten Kämpfe zuerst einmal selbst gewonnen. Hier kann sich die Community austoben und reichlich Nachschub liefern.

    Nicht immer macht die Technik einen guten Eindruck

    Bei einem Kampfspiel darf natürlich ein (vielleicht sogar etwas zu ausführlicher) Trainings-Modus nicht fehlen, ebenso ein Modus, in dem man sich einfach schnell in Zufalls-Kämpfen gegen die Künstliche Intelligenz oder menschliche Mitspieler prügelt. Etwas magerer wird es aber, wenn es um das lokale Spiel gegen andere Zocker geht: Bisher geht das zwar, aber nur in einer Kampfarena, an der man sich schnell sattgesehen hat, denn anders als in den meisten der übrigen Modi können hier nicht die Arena-Objekte zerstört werden, sondern man prügelt einfach wie wild aufeinander ein. Dazu braucht es dann auch keine Taktik, sondern nur flinke Finger.

    Etwas besser sieht es aus, wenn es um Online-Multiplayer geht, denn da wird mit Ranglisten-Kämpfen, einem selbst gestaltbaren Turniermodus ziemlich viel Auswahl geboten. Allerdings macht da zwischendurch die Technik nicht ganz mit – zusammengewürfelte Partien wurden manchmal ohne Fehlermeldung abgebrochen, andere ruckelten stark. Überraschend: Oft gleich die nächste Runde darauf durften wir uns wieder superflüssig mit den Konkurrenten messen. Apropos Konkurrenten: Die bisher sieben Turniere wie "Cell Games" und "Torunament of Power" können nicht nur gegen menschliche Mitspieler, sondern auch gegen die KI bestritten werden.

    Solides Gameplay mit attraktiven, neuen Möglichkeiten

    Das Gameplay selbst ist schnell und attraktiv. In dreidimensionalen Umgebungen ergeben sich dynamische Gefechte, in denen sich Spieler und Widersacher sowohl am Boden als auch in der Luft in alle Richtungen bewegen können und noch dazu Dutzende Objekte in der Spielwelt in den Kämpfen zerstört oder beschädigt werden können. Das spielt sich flüssig und man fühlt sich vom ersten Moment an mitten in eine "Dragon Ball"-Folge versetzt. So gut wie jede Figur – auch wenn es sich nur um eine andere Form eines Charakters handelt – besitzt ganz eigene Kampfbewegungen, gemeinsam haben sie aber alle eine rasch aufladbare Ki-Spezialattacke.

    Ist die Ki-Leiste eines Kämpfers voll, lässt sich der "Sparking!"-Angriff aktivieren, wie in anderen Kampfspielen ein vernichtendes Manöver, das taktisch eingesetzt werden will, um verloren geglaubte Kämpfe doch noch zu unseren Gunsten zu drehen. So taktisch sich dieses Element und das Blocken und Kontern im Nahkampf einsetzen lassen, so wenig Taktik wird leider im Fernkampf geboten: Sind Feinde weiter entfernt, bleibt uns nicht viel anderes übrig, als ihnen entweder nachzujagen oder sie mit Ki-Blasts und ähnlichen Attacken per Button-Mashing einzudecken. Auch, weil sämtliche Übersicht durch die bildschirmfüllenden Effekte flöten geht.

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    "Dragon Ball: Sparking! Zero" ist riesig wie nie zuvor

    Technisch bemängelt werden kann auch die Kamera, die in den brutalsten Zweikämpfen auch gerne mal ins Leere schwenkt. Oft kommt das zwar nicht vor, aber wenn, dann gerade in jenen Momenten, in denen es um Millisekunden geht, also die Kämpfer gerade im Infight aufeinander prallen. Grafisch überrascht es, dass sich die Optik seit "Kakarot" nicht wirklich weiterentwickelt hat, bis auf die manchmal zu deutliche Detailarmut erfüllt sie bei Anime-Liebhabern aber ihren Zweck und die neuen Kampf-Effekte sehen gut bis spektakulär aus. Spektakulär übrigens dann, wenn die ikonischsten Attacken wie ein Kamehameha abgefeuert wird – und sein Ziel trifft.

    "Dragon Ball: Sparking! Zero" ist riesig wie nie zuvor und spielt sich durch eine gigantische Kämpfer-Auswahl, Episoden mit Original-Inhalten und Alternativ-Geschehnissen, dem extrem beeindruckenden Editor und vielen Multiplayer-Inhalten auch äußerst abwechslungsreich. Etwas schade ist, dass die Umsetzung mit der Unreal Engine 5 nicht zu solch beeindruckenden Ergebnissen wie jüngst "Until Dawn" führt, auch wenn der Grafik-Stopp auf Höhe eines "Kakarot" nicht stört. Wünschenswert wäre aber, dass die Macher noch mehr Inhalte für das lokale Multiplayer-Spiel bereitstellen und außerdem die Performance im Onlne-Spiel verbessern.

    Auf den Punkt gebracht

    • "Dragon Ball: Sparking!Zero" setzt die "Budokai Tenkaichi"-Reihe nach 17 Jahren fort und bietet mit 182 Charakteren und zahlreichen Modi das bisher größte Spiel der Serie
    • Trotz technischer Mängel und fehlender deutscher Sprachausgabe überzeugt es durch dynamisches Gameplay, einen umfangreichen Editor und vielfältige Multiplayer-Inhalte
    rfi
    Akt.