Bayern will ÖFB-Coach
TV-Experte Hamann über Rangnick: "Stelle ich infrage"
ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick ist ein heißer Kandidat auf die Nachfolge von Thomas Tuchel beim FC Bayern. Didi Hamann äußert sich kritisch.
Bayern-Trainer Thomas Tuchel und die Münchner gehen am Ende der Saison getrennte Wege. Einer der heißesten Kandidaten auf den Platz an der Seitenlinie beim deutschen Rekordmeister ist ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick. In den letzten Tagen gab es bereits intensive Gespräche zwischen dem Deutschen und dem Top-Klub.
Unter den vielen Experten-Meinungen rund um die Personalie Rangnick mischte sich jetzt auch der deutsche Ex-Liverpool-Star und "Sky"-Experte Didi Hamann ein. Er äußert sich kritisch zu einer Verpflichtung des 65-Jährigen, warnt vor der Spielphilosophie des Nationaltrainers.
"Qualitäten sind unbestritten"
"Dass Ralf Rangnick seine Qualitäten hat, ist unbestritten. Ob er zum FC Bayern passt, stelle ich aber infrage", sagts der 50-Jährige in einem Interview mit dem "Münchner Merkur". Der Fußball den Rangnick spielen lässt passe nicht zu den Bayern.
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Die Wunschlösung, Xabi Alonso, verlängerte in Leverkusen um ein weiteres Jahr. Jetzt gilt der Nationaltrainer als Favorit auf die Trainerstelle. Für Hamann unterscheiden sich die Spielweisen der beiden Trainer sehr.
"Fünf Wochen später will man einen Trainer holen – wenn er ja sagt –, dessen Fußball auf Nicht-Ballbesitz basiert. Ich habe da meine Zweifel, ob es klappt, denn das ist nicht Bayern München – und du hast auch nicht die Spieler dazu", meint Hamann weiter.
Österreich - Deutschland: Die Noten
Der Ex-Nationalspieler stellt auch infrage, ob ein Wechsel für Rangnick Sinn mache: "Ralf Rangnick hat in Österreich wirklich etwas aufgebaut. Ein Wechsel zum FC Bayern würde für ihn schon auch viel aufs Spiel setzen."
Fans gegen Verpflichtung
Die Beziehung der Bayern-Fans und des österreichischen Nationaltrainers ist laut Hamann ebenfalls ein Grund dafür, dass sich Rangnick den Wechsel gründlich überlegen sollte. Der 65-Jährige war in seiner Zeit bei RB Leipzig ein absolutes Feindbild der Anhänger. Der TV-Experte meint, dass der Deutsche deshalb auch Schwierigkeiten haben würde, eine Verbindung zu den Fans aufzubauen.