"Fünf-Minuten-Telefonat"
Teamchef Rangnick feuert drei ÖFB-Betreuer
ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick geht unbeirrt seinen Weg. Der 66-Jährige hat die Zusammenarbeit mit drei Mitarbeitern aufgelöst.
Die EURO in Deutschland ist Geschichte. Nach dem Ausscheiden des ÖFB-Teams im Achtelfinale gegen die Türkei ging es für die Spieler wieder zu ihren Klubs. Teamchef Ralf Rangnick baut derweilen weiter fleißig im ÖFB um.
Wie der "Kurier" berichtet, gab es personelle Veränderungen bei den Betreuern. Die drei Physiotherapeuten Stefan Podar, Christoph Ogris und Michael Vettorazzi müssen den ÖFB verlassen. Kurz vor den ersten beiden Spielen gegen Slowenien und Norwegen in der Nations League ist der ÖFB also auf der Suche nach neuen Physiotherapeuten.
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"Das tut ein bisserl weh"
Vettorazzi war bereits seit 2003 beim ÖFB, seit 2006 betreute er das Nationalteam. Nach vier Großereignissen beendete man jetzt die Zusammenarbeit. Die Trennung sei bereits vor vier Wochen vollzogen worden, und zwar per Telefon.
"Nach 21 Jahren durch ein fünfminütiges Telefonat verabschiedet zu werden, das tut ein bisserl weh", heißt es von Vettorazzi im "Kurier".
Vorfall gab es laut dem Tiroler keinen: "Es gab keinen Vorfall und ich kann auch versichern, dass wir bis zum Schluss mit vollem Engagement im Einsatz waren." Ihm täte es leid für seine Kollegen.
Spezielle Situation bei der EM
Bei der EM in Deutschland waren nicht nur die Physios des ÖFB im Schlosshotel Berlin. "Non-Playing-Captain" David Alaba wurde von Hoffenheim-Betreuer Peter Geigle therapiert. Doch dabei blieb es nicht. Christoph Baumgartner und einige Kollegen gingen während der EURO ebenfalls zu Geigle.
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Das Vertrauensverhältnis zwischen Spielern und Betreuer sei wichtig. Deswegen sagt Vettorazzi auch: "Wir wissen das natürlich und haben uns deshalb auch nicht gegen externe Kollegen gewehrt."
Jetzt wird das Physio-Team neu aufgestellt. Geigle hat die Freigabe von Hoffenheim erhalten und wird in der Länderspielpause beim ÖFB arbeiten.
Auf den Punkt gebracht
- ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick hat drei Physiotherapeuten entlassen, darunter Stefan Podar, Christoph Ogris und Michael Vettorazzi, der seit 2006 für das Nationalteam tätig war
- Die Trennung erfolgte per Telefon und Vettorazzi bedauert, dass nach 21 Jahren Engagement die Verabschiedung nur fünf Minuten gedauert hat
- Während der EM wurden Spieler des ÖFB-Teams auch von externen Betreuern behandelt, was die Bedeutung des Vertrauensverhältnisses zwischen Spielern und Betreuern unterstreicht