Das kostete WM-Gold

"Manipuliert" – Wirbel nach Disqualifikation von Star

Norwegen ging als haushoher Favorit in den WM-Teambewerb der Nordischen Kombinierer. Doch eine Disqualifikation ließ den Gold-Traum platzen.
Sport Heute
07.03.2025, 21:00

Es war angerichtet für Jarl Magnus Riiber und Co. – die Heim-Goldene bei der WM in Trondheim lag zum Abholen bereit, galt Norwegens Quartett doch als großer Favorit auf den Sieg im Teambewerb auf der Großschanze, bestehend aus einem Sprungdurchgang und vier Mal fünf Kilometer in der Langlaufloipe.

Am Ende schaute allerdings bloß die Bronzemedaille heraus, hinter Weltmeister Deutschland und den starken Österreichern, die Silber holten. Und das, obwohl Norwegen den Sprungdurchgang eigentlich für sich entschieden hatte, 20 Sekunden Vorsprung auf das ÖSV-Quartett ersprang. Allerdings wurde Jörgen Graabak nachträglich disqualifiziert, sein Sprung aus der Wertung genommen. So rutschten die Norweger vor der Langlauf-Staffel auf Rang fünf zurück, 1:42 Minuten hinter der Spitze.

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"Irgendjemand hat sie manipuliert"

Die Aufregung im Land der WM-Gastgeber war freilich groß. Vor allem deshalb, weil FIS-Renndirektor Lasse Ottesen, selbst Norweger, sogar einen Manipulationsverdacht in den Raum stellte. "Unglücklicherweise für Norwegen, für Jörgen, für den Sport, waren die Bindungen nicht innerhalb der Regularien. Das bedeutet: Irgendjemand hat diese Bindung manipuliert", sagte Ottesen zu "Eurosport". Tatsächlich war die Bindung am Sprungski des 33-Jährigen beanstandet worden. "Das ist nicht in Ordnung. Die Bindung muss symmetrisch sein, das war nicht der Fall", so Ottesen weiter. Ein Protest des norwegischen Verbandes gegen die Disqualifikation blieb erfolglos.

Im norwegischen TV wurde der FIS-Mann dann noch deutlicher. Als Ottesen gefragt wurde, ob die Norweger betrogen hätten, weil er das Wort "manipuliert" in den Mund genommen hatte, meinte der FIS-Renndirektor: "Wir spekulieren nicht über das Warum und das Wie. Wir befolgen die Regeln. Unsere Inspektoren machen das professionell. Diese Fälle sind sehr traurig,"

"Jemand hat etwas an der Bindung gemacht"

Gleichzeitig unterstrich Ottesen, dass sich die Hersteller des Materials der geltenden Regeln bewusst seien. "Deshalb können wir ganz einfach und klar sagen: Das ist nicht von einem Hersteller. In diesem Fall entspricht die Bindung nicht den Vorschriften. Und jemand hat etwas an der Bindung gemacht, um sie zu dem zu machen, was sie heute ist", ergänzte der Norweger.

"Jürgen ist stinksauer. Er ist erst einmal in den Wald gegangen. Er tut mir sehr leid", hatte Riiber gemeint. Nach dem Gewinn der Bronzemedaille waren die Gemüter wenigstens ein wenig beruhigt...

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