Ex-ÖSV-Boss zieht Bilanz

Schröcksnadel: "Bei der WM entstand keine Euphorie"

Peter Schröcksnadel verriet auf ServusTV, wie ihm die Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm gefallen hat. Der 83-Jährige überrascht.
Sport Heute
18.02.2025, 06:57

"Die vielleicht beste Ski-WM aller Zeiten" – das sagten zahlreiche Athleten, Besucher und Experten nach dem Großevent in Saalbach-Hinterglemm.

Auch ÖSV-Legende Peter Schröcksnadel war von den Titelkämpfen angetan. "Alles war sehr gut organisiert, alle waren zufrieden, Gratulation." Aber: Der langjährige Verbands-Boss war nicht restlos zufrieden. "Die Tribünen waren fast voll, aber nicht so wie früher in St. Anton", denkt der 83-Jährige an das Jahr 2001 zurück. "Das liegt auch daran, dass Saalbach keine direkte Zuganbindung hat."

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Und auch bei den sportlichen Leistungen der rot-weiß-roten Schützlinge sah Schröcksnadel trotz sieben Medaillen Luft nach oben. "Die Stimmung im Team ist wahnsinnig wichtig, weil daraus eine Euphorie entsteht. Und sobald eine Euphorie entsteht, ist jeder gut. Die ist aber leider nicht entstanden in Saalbach."

Der einstige ÖSV-Präsident verweilte selbst nur während Woche eins bei der Weltmeisterschaft. "Danach war ich mit meinen Enkelkindern skifahren, das hatte ich ihnen versprochen. Die Familie hat absolute Priorität."

Dass die Schweiz den Österreichern mittlerweile den Rang als Skination Nummer eins abgelaufen hat, wurmt den Tiroler. "Allerdings sind sie 30 Jahre hinter uns nachgefahren. Jetzt waren sie halt drei Jahre vor uns und jeder fragt sich, warum."

"Gira" zeigt Kante

Schröcksnadel hat eine Vermutung. "Es hat mit dem Nachwuchs wenig zu tun. Als ich 2021 aufgehört habe, hatten wir die besten Trainer der Welt. Die sind alle nicht mehr da", stellt der Ski-Zampano klar. "Wir haben auch jetzt gute Trainer, aber die Spitze fehlt. Wenn ich in einer Firma die ganze zweite Ebene abschneide, geht sie auch pleite."

Ein weiteres Problem: "Der ganzen Mannschaft fehlt das Selbstbewusstsein. Wir haben gute Leute, aber es fehlt zum Teil im Kopf. Wir sollten nicht immer jammern. Ein Gstrein zum Beispiel ist für mich technisch der beste Slalom-Fahrer. Aber der Push fehlt ihm."

Schröcksnadel wünscht sich zudem, dass künftig wieder in kleineren Gruppen trainiert wird. "Oder überhaupt individuell – und dann sollen sie in die Mannschaft zurückkehren."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 18.02.2025, 07:25, 18.02.2025, 06:57
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