Ski-Gigant in Partylaune

Gold-Held Haaser: "Noch nie in meinem Leben gearbeitet"

Raphael Haaser ist der neue Ski-Gigant im Land. Mit Gold und Silber um den Hals sprach er über seinen Aha-Moment, Sponsor-Sorgen und die Zukunft.
Martin Huber
15.02.2025, 07:55

Gold und Silber bei der Heim-WM! Raphael Haaser ist Österreichs neuer Ski-Held. Kurz vor Saisonstart war der 27-Jährige noch mit einem Fragezeichen am Helm unterwegs.

"Ich wollte mich nicht unter Wert verkaufen lassen. Das ist das Schlimmste für einen Sportler", sagt der Riesentorlauf-Weltmeister. "Ich würde jetzt noch mit einem Fragezeichen fahren, wenn mir Peter Schröcksnadel nicht geholfen hätte."

Der Ex-ÖSV-Präsident legte die Rutsche zu Sponsor Super Performance. "Ein großes Danke an ihn. Das zeigt seinen Fanatismus, dass er den Skisport lebt." Nach zwei Medaillen in Saalbach ging der Sponsordeal auf. "Wer den Peter kennt, weiß, dass er nicht blöd ist. Er weiß, wie er Geschäfte macht. Ich vergönne es ihm."

"Gira" zeigt Kante

Weltmeister mit höchster Nummer

In Saalbach überraschte Haaser doppelt. Er holte Silber im Super-G, kürte sich eine Woche später zum Riesentorlauf-Weltmeister mit der höchsten Startnummer. Als 22. ging er in Lauf eins ins Rennen. Vorher war er in der Kerndisziplin des Skisports nie besser als Siebenter (heuer in Sölden).

"Als Rennfahrer geht man ins Rennen, um zu gewinnen", stellt er klar. "Ich ging aber nicht davon aus, mit Gold heim zu spazieren." Surreal sei WM-Gold. "Es wird dauern, das zu realisieren zu - länger als ein paar Tage. Ich werde das nie vergessen."

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Aha-Moment mit Eberharter

Schon als Kind verfolgte der Tiroler fanatisch Skirennen vor dem Fernseher. "Ich habe mich mit jedem aus dem eigenen Land gefreut, der erfolgreich war." Den prägenden Moment gab es aber 2004, da war Klein-Raphael sechs Jahre jung. "Der Abfahrtssieg von Stephan Eberharter in Kitzbühel hat mich begeistert. Da habe ich gesagt, das möchte ich auch schaffen."

Ein Aha-Erlebnis sei WM-Gold 21 Jahre später aber nicht. "Ich bin jetzt auch nicht anders drauf. Bin ich jetzt ein Held? Es hat auch keiner damit gerechnet, dass wir als Team so viele Medaillen machen. Es wird uns oft nachgesagt, dass wir eh nichts draufhaben. Es freut mich, dass wir wieder einmal das Gegenteil bewiesen haben."

Sonniger Moment

Bei seiner Goldfahrt strahlte die Sonne über dem Zwölferkogel in Hinterglemm. "Es gibt keine Zufälle", sagt er darauf angesprochen. "Man kann sich Glück auch erarbeiten, man muss es dann aber auch nützen."

Auf den Weltcup brennt er. Ein Sieg fehlt ihm noch, viermal war er Zweiter. "Ich plane im Weltcup auch in der Abfahrt zu starten. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt dafür. Das Skifahren passt, ich kann den nächsten Schritt machen."

Auf die Frage, was er heute machen würde, wenn er nicht Skifahrer wäre, kontert der Saalbach-Held trocken. "Ich weiß es nicht. Ich habe noch nie etwas gearbeitet in meinem Leben. Skifahren war mein Hobby. Ich habe es zu meinem Beruf gemacht. Ich darf es auch nicht als Arbeit sehen. Man muss Leidenschaft haben für das, was man gern macht. Dann trägt es auch Früchte."

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